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Neuss Schnelle PCB-Sanierung möglich

Neuss · Demonstranten vor dem Rathaus, lange Debatte im Rat – und am Ende die Aussage der Verwaltung: Eine kurzfristige Sanierung der Dreikönigen-Grundschule ist möglich. Das "Wie" wird im Schulausschuss erörtert.

 Vor der Ratssitzung demonstrierten Kinder der Dreikönigenschule mit ihren Kindern für eine schnelle Sanierung.

Vor der Ratssitzung demonstrierten Kinder der Dreikönigenschule mit ihren Kindern für eine schnelle Sanierung.

Foto: woi

Demonstranten vor dem Rathaus, lange Debatte im Rat — und am Ende die Aussage der Verwaltung: Eine kurzfristige Sanierung der Dreikönigen-Grundschule ist möglich. Das "Wie" wird im Schulausschuss erörtert.

Kurzfristig soll nun möglich sein, was die Stadt in mehr als zehn Jahren nicht zuwege gebracht hat: Die Sanierung der mit dem organischen Giftstoff PCB belasteten Dreikönigen-Grundschule. Applaus gab es für diese Zusage von Bürgermeister Herbert Napp an den Rat gestern Abend von der voll besetzten Empore nicht — denn das Publikum war schon zweimal für seinen Applaus ermahnt worden.

Dabei ist mit der Aussage des Bürgermeisters das Modell in Reichweite, das die Schulpflegschaftsvorsitzende Anja Lawrenz vor der Ratssitzung noch einmal als Wunschergebnis aus Schulsicht zusammengefasst hatte: "Schnelle Schulsanierung unter Beibehaltung des Schulverbandes." Hinter dieser Forderung stehen gut 3000 Neusser, die sich bei einer Unterschriftensammlung mit allen an der Dreikönigenschule solidarisch erklärt hatten.

Diese Listen wurden gestern vor der Ratssitzung an Bürgermeister Herbert Napp übergeben, während draußen gut 200 kleine und große Demonstranten für die Schule mächtig Krach schlugen. "Zehn Jahre wusste die Stadt um die PCB-Belastung und hat alle Daten beiseite geschoben, jetzt reicht es den Betroffenen", übersetzte Ralf Mainz, der Vorsitzende des Stadtelternrates, den Lärm und die auch dabei gezeigte Ausdauer. Er hatte mit zu dieser Demonstration aufgerufen, "damit in diesem Jahr endlich die erforderlichen PCB-Sanierungen auf den Weg gebracht werden." Mit Betonung auf dem Plural.

Michael Klinkicht griff in der Ratsdebatte diesen Gedanken ebenso auf wie Gisela Hohlmann (SPD). Sie fanden zuletzt eine einstimmige Mehrheit für die Forderung, dass die Stadt in der Sondersitzung des Schulausschusses am 3. Juli Auskunft darüber gibt, ob noch weitere Schulen PCB-belastet sind — und wie sich die Verwaltung dann das weitere Vorgehen vorstellt.

Auf der Tagesordnung des Rates hatte das Thema PCB schon einmal vor genau vier Wochen gestanden. Ergebnis der Debatte damals war, noch vor den Ferien das Thema im Schulausschuss zu erörtern. Ein Antrag der CDU-FDP-Koalition, der gestern debattiert wurde, sollte in das Thema noch mehr Tempo bringen. "Schauantrag" geißelten das SPD und Unabhängige/Die Linke, denn aus ihrer Sicht war schon alles gesagt und beschlossen.

Bislang galt der Fahrplan: Erst PCB-Sanierung am Alexander-von-Huboldt-Gymnasium, das schon bald in eine Containerstadt ausgelagert wird, danach Sanierung der Dreikönigenschule. Nun stellt Napp in Aussicht, dass es auch schneller gehen könnte. Wie, das wird er demnächst darlegen — im Schulausschuss.

(NGZ/jco)
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