Neuss Schnelle Lösung für Turnhalle gefordert

Neuss · Bei der Mobilen Redaktion in Rosellen zeigte die Politik Flagge. Schon im nächsten Bezirksausschuss soll mit einem Antrag beim Thema Sanierung der einsturzgefährdeten Turnhalle Dampf gemacht werden. Die Bürger hörten es gerne

 Bei der Mobilen Redaktion diskutierten mit NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten (l.) und Redakteur Christoph Kleinau (r.) Wilfried Gründel, Erich Mischke und Ute Küpper über die sportliche Situation in Rosellen.

Bei der Mobilen Redaktion diskutierten mit NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten (l.) und Redakteur Christoph Kleinau (r.) Wilfried Gründel, Erich Mischke und Ute Küpper über die sportliche Situation in Rosellen.

Foto: A. Woitschützke

Das städtische Gebäudemanagement arbeitet streng nach einem Wirtschaftsplan, aber dieser Fall verlangt nach einer schnellen Lösung: "Das ist eine Schulturnhalle, das muss gemacht werden", stellte gestern der CDU-Stadtverordnete Sven Schünemann bei der Mobilen Redaktion der NGZ an der einsturzgefährdeten Turnhalle der St.-Peter-Grundschule fest. Und um der Verwaltung etwas Dampf in der Sache zu machen, kündigte er einen entsprechenden Antrag für die Sitzung des Bezirksausschusses Rosellen an, der am kommenden Mittwoch im Heidezentrum tagt.

 Ralph-Erich Hildebrandt: "Bei der Schulsanierung im Rückstand."

Ralph-Erich Hildebrandt: "Bei der Schulsanierung im Rückstand."

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Vor knapp zwei Wochen war bei einer Routinekontrolle festgestellt worden, was vom benachbarten Spielplatz aus auch Laien mit bloßem Augen erkennen können: Das Dach der Turnhalle hängt durch. "Einsturzgefahr", stellte ein Statiker bei einer ersten Begehung fest, und die Stadt sperrte die Einrichtung. Erich Mischke kann diese plötzliche Entdeckung nicht verstehen: "An der Decke wurden doch erst vor ein paar Wochen neue Turnseile aufgehängt. Das sieht man doch!"

 Thomas Klaudat: "Notfallplan zu 99 Prozent umgesetzt."

Thomas Klaudat: "Notfallplan zu 99 Prozent umgesetzt."

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Über den aktuellen Stand hätten die Bürger gestern gerne Näheres erfahren, doch die Stadtverwaltung hatte für den Termin abgesagt. Es gäbe nichts Neues, ließ Pressesprecher Peter Fischer ausrichten, erst nächste Woche werde mit einer ersten Kostenschätzung gerechnet.

Über die Krisenreaktionsfähigkeit der Verwaltung können Geschäftsführer Wilfried Gründel und Thomas Klaudat vom SV Rosellen nichts Negatives berichten. Der Notfallplan des Vereins sei zu 99 Prozent umgesetzt werden, sagt der Leiter der besonders betroffenen Abteilung Freizeitsport. Für die Zeit, wenn der Spielbetrieb für die Teams einzelner Disziplinen wieder anläuft, gibt es aber noch keine Lösung. Auch Ute Küpper ist — noch — zufrieden. "Es läuft", sagt die Übungsleiterin. Man rücke zusammen, nehme Wartezeiten in Kauf. Aber man müsse abwarten, wie lange die Mitglieder Verständnis für die Situation aufbringen. "Wenn die aber sehen würden, dass da wirklich nichts passiert, kann das schnell in Unmut umschlagen", sagt sie.

Harald Hau, seit 2006 verantwortlicher Koordinator für das Nachtsportangebot, hat diesen Punkt schon erreicht. Seit die Halle in Rosellen zu ist, muss das Angebot "Parcours" entfallen. Das Jugendamt, offiziell Veranstalter des Nachtsports, habe das bis gestern gar nicht zur Kenntnis genommen, schimpfte er, und zeigte sich auch von dem Hilfsangebot der Stadt wenig begeistert. Die Halle der Grundschule in Derikum dafür zur Verfügung zu stellen, stellt ihn vor das Problem, wegen der räumlichen Trennung von zwei Angeboten zwei Übungsleiter mehr aufbieten zu müssen — die er nicht hat.

Isabel Huschauer, Konrektorin der Grundschule, freut vor allem, dass in der Halle nichts passiert ist "während wir mit den Kindern drin waren." Die Schule kommt mit der neuen Situation noch am besten klar, da ihr mit der Ballsport- und einer Gymnastikhalle Alternativen zur Verfügung stehen.

Für Ralph-Erich Hildebrandt (SPD) ist die Situation in Rosellen symptomatisch: "Trotz der Millionen, die wir investieren, ist der bauliche Zustand unserer Schulen nicht überragend." Für 2014 werde seine Fraktion mehr Geld beantragen.

(NGZ/rl)
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