Neuss Schlagfertig

Neuss · Neuss "Schklack". Während Eduard Eckrodt, "Golf Division Manager" des japanischen Sportartikelherstellers Mizuno in einem Wald von Golfschlägern mit plüschigen Hauben steht, drischt irgendwer kleine weiße Bälle in Richtung Grün des Golfplatzes Hummelbachaue in Neuss. "Schklack".

 Die Qual der Wahl - Mizuno-Fachmann Michael Erb (r.) erklärt Jonas Löhr, wie man den perfekten Schläger zusammenstellt.

Die Qual der Wahl - Mizuno-Fachmann Michael Erb (r.) erklärt Jonas Löhr, wie man den perfekten Schläger zusammenstellt.

Foto: H.Jazyk

Neuss "Schklack". Während Eduard Eckrodt, "Golf Division Manager" des japanischen Sportartikelherstellers Mizuno in einem Wald von Golfschlägern mit plüschigen Hauben steht, drischt irgendwer kleine weiße Bälle in Richtung Grün des Golfplatzes Hummelbachaue in Neuss. "Schklack".

Eigentlich eine ganz normale Szene auf einer "Driving Range", hinge da nicht dieser große Flachbildschirm an der Wand, und stünde da nicht dieser Laptop. "Schklack". Der Abschlag ist mit Feldern aus grünem Kunstrasen überzogen, zwei Gelkissen sind in den Boden eingelassen. "Schklack."

Der Spieler schlägt, der Computer misst. "Wir stellen hier für jeden Golfer einen perfekten Schläger zusammen", sagt Eckrodt und schaut bedeutungsvoll. Gestern präsentierte der Marketing-Mann für sein Unternehmen das zweite so genannte "National Fitting Centre" in Deutschland. In München, dem Deutschlandsitz des Sportausrüsters, gibt es bereits ein solches Centre - "aber nur indoor".

In dem Showroom an der Hummelbachaue stehen über 400 Schlägern zum testen direkt neben der hoch technisierten "Driving Range". Was dort passiert? "Custom Fitting ist der Prozess, bei dem Golfschläger an Ihre persönlichen Anforderungen angepasst werden", wirbt der Flyer. Anhand verschiedener Parameter werden der perfekte Schlagkopf, der beste Schaft, der optimale Liewinkel, die geeigneteste Griffstärke und die mustergültigste Flexibilität des Schaftes ermittelt.

"30 Minuten dauert das Messen", sagt Eckrodt. Das Radargerät, der so genannte "Trackman", komme ursprünglich aus dem Militärbereich und wird auch beim Tennis eingesetzt, um die Aufschlaggeschwindigkeit zu messen.

Einige Golfhändler sind auch gekommen, sie schauen gespannt. Etwa 500 000 verschiedene Schläger könnten hier zusammengestellt werden, erklärt Eckrodt. Die Händler stellen jetzt Fragen, nippen an ihren Colas. Die Lieferzeit für einen Schläger betrage fünf Tage, sagt Eckrodt. Jetzt staunen die Händler.

Dabei ist die Idee nicht ganz neu. In England, Schottland und Frankreich gibt es längst "Fitting Centres", in denen sich die betuchte Kundschaft den optimalen Schläger entwerfen lassen kann.

Der Standort Hummelbachaue ist nicht zufällig gewählt. Zwischen Düsseldorf und Köln liege das "Fitting Centre" optimal. "Ganz Nordrhein-Westfalen ist Einzugsgebiet", sagt Eckrodt - "bis nach Koblenz." In das Münchener Centre sei die Kundschaft bereits aus Hamburg und Berlin eingeflogen.

Inoffiziell hat das "National Fitting Centre" bereits seit vier Wochen geöffnet. 50 Termine seien in dieser Zeit bereits vereinbart worden. Einer steht wieder am Abschlag, er dreht den Driver nach links nach rechts, dann schlägt er. "Schklack".

(NGZ)
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