Neusser Woche Präsenz Der Cdu-Ratsfrauen Und Ratsherren Sag' mir, wo die Neusser CDU-Männer sind ...

Neuss · Frauen bilden die Spitze der CDU-Ratsfraktion, deren Chefin Koenemann lästert: "Die Männer reden, wir Frauen arbeiten." Stimmt das wirklich?

Frei nach dem weltberühmten Antikriegslied von Marlene Dietrich fragt sich mancher Beobachter: Sag' mir, wo in Neuss die CDU-Männer sind ..." So geschehen am Donnerstag. Da zog Bürgermeister Herbert Napp (CDU) eine erste Bilanz seiner 17-jährigen Amtszeit und im Auditorium hatten mit Heinz Sahnen und Thomas Kattner nur zwei von 17 CDU-Ratsherren Platz genommen; dafür aber gleich fünf der zehn CDU-Ratsfrauen: Helga Koenemann, Elisabeth Heyers, Ulla von Nollendorf, Waltraud Beyen und Anne Holz. Während sich Napp darüber freute, "dass wenigstens der weibliche Teil der CDU-Fraktion zu mir steht", fühlte sich Helga Koenemann bestätigt. Ihr geflügeltes Wort lautet: "Die Männer reden, wir Frauen arbeiten."

Ob's wirklich so ist, wäre noch zu belegen. Fakt ist aber, dass die zehn Frauen in der 27-köpfigen Ratsfraktion eine prominente Rolle spielen. Sie stellen in Helga Koenemann die Vorsitzende und mit Anne Holz und Ingrid Schäfer sind auch zwei ihrer vier Stellvertreter weiblich. Ebenso sieht es bei den Beisitzern aus: Auch dort sitzen mit Elisabeth Heyers und Stephanie Wellens zwei Frauen im Quartett. Und diese merkliche Präsenz setzt sich im Hauptausschuss fort: Dort nehmen von den zehn der CDU zustehenden Plätzen immerhin fünf Politikerinnen ein. Wenn Helga Koenemann mit ihrer Rekelei recht hat, dass Männer reden und Frauen arbeiten, dann wird im konkreten Fall die Arbeit auch belohnt.

In dieser vorschützenfestlichen Zeit darf aber auch einmal eine Lanze für die gescholtenen CDU-Herren gebrochen werden. Die traten zur nur Männern vorbehaltenen Bürgerversammlung am Samstag derart massiv an, dass für Oberst Sandmann ein Stuhl besorgt werden musste, damit er Platz am Podium fand. Offenbar ein Lernprozess, denn im Vorjahr "drohte" erstmals eine SPD-Mehrheit bei Zog-Zog! In diesem Jahr also der CDU-Konter. Mal sehen, zu welchen Ergebnissen der Lernprozess beim starken CDU-Geschlecht noch führt.

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(NGZ)
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