Neuss "Runder Tisch" soll Zahl der Stromsperrungen senken

Neuss · In der Stadt wird Jahr für Jahr bei rund 1000 Haushalten der Sperrkassierer vorstellig und der Stromanschluss (vorübergehend) gesperrt. Diese Situation will die SPD-Fraktion nicht hinnehmen. Sie fordert einen "Runden Tisch" zum Thema "Hilfe für Menschen in Not - Abbau von Stromsperren". Der Antrag dazu hat eine erste Hürde schon genommen, denn er wurde mit der Bitte um Berichterstattung durch die Verwaltung in den Sozialausschuss verwiesen. Der tagt aber erst am 27. Juni wieder.

 Rund 100 Mal im Jahr wird Kunden in Neuss der Strom abgestellt.

Rund 100 Mal im Jahr wird Kunden in Neuss der Strom abgestellt.

Foto: woi

In der Stadt wird Jahr für Jahr bei rund 1000 Haushalten der Sperrkassierer vorstellig und der Stromanschluss (vorübergehend) gesperrt. Diese Situation will die SPD-Fraktion nicht hinnehmen. Sie fordert einen "Runden Tisch" zum Thema "Hilfe für Menschen in Not - Abbau von Stromsperren".

Der Antrag dazu hat eine erste Hürde schon genommen, denn er wurde mit der Bitte um Berichterstattung durch die Verwaltung in den Sozialausschuss verwiesen. Der tagt aber erst am 27. Juni wieder.

Ob dieser "Runde Tisch" zustande kommt, ist aber längst nicht abgemacht. Die FDP ist strikt dagegen. "Wir müssen uns davor hüten, den Menschen die Eigenverantwortung abzusprechen", sagt der Fraktionsvorsitzende Manfred Bodewig. Und bevor "irgendwelche Runden oder Tisch" eingerichtet würden, wäre seiner Ansicht nach eine ganz andere Frage zu klären. "Was macht eigentlich die Schuldnerberatung?"

Auch Anne Holt und ihre CDU sind noch nicht überzeugt. Schließlich gebe es schon unterschiedliche Präventionskonzepte, sagt sie. Und Carsten Thiel (UWG) ergänzt: Es gebe genug Möglichkeiten, eine Stromsperrung abzuwenden - "bis hin zu einem Darlehen des Jobcenters." Das ist ohnehin gefordert, wenn der Kunde Hilfeempfänger ist und bei einem privaten Stromanbieter in der Kreide steht.

Diesen Partner will die SPD natürlich mit an den "Runden Tisch" holen, wo sie auch für Vertreter des Sozialamtes, der Verbraucherzentrale, der Politik und der Wohlfahrtverbände Stühle frei halten will. Und natürlich für die Stadtwerke selbst. Nach Vorstellung des Sozialausschuss-Vorsitzenden Karlheinz Kullick (SPD) soll diese Runde ein, so wörtlich, abgestimmtes, praktikables Präventionskonzept zur Vermeidung von Energiesperren entwickeln. Ziel: Die Zahl der Stromsperrungen deutlich senken.

Jörg Geerlings, Aufsichtsrat der Energie- und Wassersparte der Stadtwerke, betonte, dass das Thema schon "beackert" werde. Die Fallzahlen konnten im Vorjahr um 20 Prozent gesenkt werden.

(-nau)
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