Neuss Run auf Ausbildungsbörse

Neuss · Die Ausbildungsbörse "Beruf konkret" von Sparkasse und Agentur für Arbeit zog am Samstag über 2000 Jugendliche an. Fast hundert Unternehmen präsentierten ihre Ausbildungsberufe.

Michael Schwirn hielt Abstand. Der Beratungslehrer der Realschule Holzheim war mit einer Gruppe von Schülern am Samstag bei der Ausbildungsbörse "Beruf konkret" in der Sparkasse. "Alle sollen mindestens drei Berufswahlvorschläge mitbringen", lautete die Aufgabe.

Und die Schüler, bewaffnet mit Stift und Block waren mit großem Interesse an den Ständen der Unternehmen unterwegs. Die Auswahl war riesengroß: Fast hundert 100 Unternehmen präsentierten fünf Stunden lang sich und die Ausbildungsberufe. Und mit über 2000 Besuchern war das Interesse riesengroß.

Dabei war das Vorgehen der Schüler, viele in Begleitung ihrer Eltern, sehr unterschiedlich: Diejenigen, die schon ein konkrete Vorstellung von dem haben, was sie nach dem Schulabschluss machen wollen, sprachen direkt an den Ständen der Unternehmen vor.

Andere schlenderten durch die Gänge und ließen sich inspirieren. Wiederum andere, die noch keine rechte Vorstellung von dem haben, was sie einmal machen möchten, wandten sich an Arbeitsagentur, Kreishandwerkerschaft oder IHK. "Das richtige Vorgehen", sagte Stephan Mundt, Referent für Aus- und Weiterbildung bei der IHK. "Dort kann in Gesprächen herausgefunden werden, wo Stärken und Interessen liegen. Den Jugendlichen werden aber auch Ausbildungsberufe genannt, die neu und daher noch recht unbekannt sind."

In vielen Bereichen verändern sich die Anforderungen und Techniken, das wirkt sich auf die Ausbildung aus: Zum Beispiel erstellten früher Technische Zeichner die Grundlagen für Montage und Fertigung. Heute sind es neue Konstruktionsberufe wie Technischer Produktionsdesigner und Technischer Produktplaner. Neue anspruchsvolle Berufe sind der des Mechatronikers, des Medientechnologen Druck oder der Druckverarbeitung.

"Diese Börse ist zu eine der wichtigsten Instrumente geworden, um mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen", sagte die Personalchefin von Thomy, Christin Kohnke. "Um die guten Schulabgänger muss man sich bemühen."

Da sieht auch Diana Kloempke, Ausbildungs-Koordinatorin von 3 M, so: "Die Zeiten sind vorbei, dass Unternehmen darauf warten konnten, dass die Jugendlichen zu ihnen kommen. Wir müssen auf sie zugehen." Dabei geht es auch darum, wie im Fall von 3 M, für das Unternehmen eher untypische Berufe wie Koch oder Fachkraft für Lagerlogistik vorzustellen.

Einige Schüler der Realschule waren erst 14 Jahre alt. "Es gibt Firmen, die suchen heute schon Auszubildende für das Jahr 2013", sagt Evelyn Voigt (Sparkasse Neuss).

(NGZ)
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