Neuss Rückendeckung für den Parteiboss

Neuss · Beim politischen Aschermittwoch wird SPD-Vorstand im Amt bestätigt.

 Bleiben das Team an der Spitze: Jakubassa, C. Föhr, M. Ziege (v.l.).

Bleiben das Team an der Spitze: Jakubassa, C. Föhr, M. Ziege (v.l.).

Foto: woi

"Partei gut, Fraktion gut, Bürgermeister gut - Glück auf!": Mit diesem Zitat seines Parteifreundes Franz Müntefering eröffnete Bürgermeister Reiner Breuer seine Ansprache beim gestrigen politischen Aschermittwoch der SPD. Er fand sich aber auch im Redemanuskript des Fraktionsvorsitzenden Arno Jansen. Und weil sich die Neusser Sozialdemokraten zumindest derzeit so sehen, brachte er ihn auch.

Partei gut Die Neusser SPD hat sich in den vergangenen beiden Wahljahren finanziell so stark verausgabt, dass sie die Kreis-SPD um eine Finanzspritze bitten musste, um liquide zu bleiben. Ausgaben und Einnahmen passen nicht mehr übereinander, mahnte Michael Hohlmann in seinem Revisionsbericht. Aber die Partei ist überzeugt, dass der amtierende Vorstand diese Aufgabe meistert. Sie bestätigt den Parteivorsitzenden Benno Jakubassa mit 86 der Stimmen, seine Stellvertreter Claudia Föhr und Michael Ziege schnitten nur etwas schlechter ab. Komplettiert wird die alte und neue Führungsriege durch Wolfgang Itzen (Kassierer), der das beste Wahlergebnis bekam, Rainer Schmitz (Schriftführer) und die Beisitzer Ellen Gurmann und Cornelia Lampert-Vorscht.

Vor der Wahl hatte Jakubassa auf einen rückwärtsgewandten Geschäftsbericht zugunsten einer "Klare-Kante-Rede" verzichtet. Thema: die Flüchtlinge. Für Jakubassa eine Jahrhundertaufgabe für die jetzige Generation. "Man wird uns daran messen, welche Anstrengungen wir unternommen haben, um den ihrer Heimat beraubten Menschen das Überleben zu sichern", sagte er unter Applaus.

Fraktion gut Arno Jansen, als Fraktionschef von Bürgermeister Breuer mit seiner Mannschaft als ideenreich gelobt, betonte politischen Gestaltungswillen. Bei der Wahl 2014 war die SPD zwar unter den erhofften 30 Prozent der Stimmen geblieben ("Das müssen wir dann 2020 wuppen."), werde aber im Rat keine, so wörtlich, "Opposition zelebrieren". 31 Rats-Anträge der SPD gegenüber 13 der Koalition von CDU und Grünen machen aus seiner Sicht mehr als deutlich "wer der Ideengeber und Motor ist".

Bürgermeister gut Erstmals in der 127-jährigen Geschichte der Partei sprachen gestern zwei SPD-Bürgermeister. Reiner Breuer betonte als neuer Verwaltungschef, dass er mit dem Aufstocken des Personals zum Beispiel in der Grünpflege schon eines seiner Wahlversprechen eingelöst hat. "Ihr könnt auch mich zählen", sagte er den Genossen im Thomas-Morus-Haus, wo Gisela Hohlmann als stellvertretende Bürgermeisterin sprach. Sie ließ aufhorchen, als sie ein "Nachsteuern" und eine "Schulentwicklung hin zu mehr Gesamtschulen" forderte - wenn die neuesten Anmeldezahlen diesen Elternwillen ausdrückten.

(-nau)
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