Neuss Ruderer und Kanuten bleiben auf der Hafenmole II

Neuss · Politiker sind auch gewiefte PR-Strategen in eigener Sache, die gern unangenehme Wahrheiten in schöne Formulierungen verpacken. Von Planungssicherheit für die Vereine ist die Rede, von großem Einvernehmen und rosigen Optionen für die Zukunft.

 Sportler des Rudervereins trainieren im Hafen. Für ihr neues Domizil am Uferpark liegen bereits Pläne vor. Diese werden jetzt eingemottet.

Sportler des Rudervereins trainieren im Hafen. Für ihr neues Domizil am Uferpark liegen bereits Pläne vor. Diese werden jetzt eingemottet.

Foto: Woi

Gemeint ist der zunächst angedachte und jetzt abgeblasene Umzug des Wassersport-Leistungszentrums für Ruderer und Kanuten in den Uferpark an der Spitze der Hafenmole I mit dem neuen Pierburg-Werk in unmittelbarer Nachbarschaft. In Wahrheit hat diese städtebaulich und sportpolitisch überzeugende Idee jetzt im Sportausschuss des Rates eine Beerdigung erster Klasse erfahren und wurde auf den St.-Nimmerlein-Tag verschoben - mit den Stimmen aller Ratsfraktionen und mit dem Segen der (Sport-)Verwaltung.

 Sportler des Rudervereins trainieren im Hafen. Für ihr neues Domizil am Uferpark liegen bereits Pläne vor. Diese werden jetzt eingemottet.

Sportler des Rudervereins trainieren im Hafen. Für ihr neues Domizil am Uferpark liegen bereits Pläne vor. Diese werden jetzt eingemottet.

Foto: Woi

Grund für den Rückwärts-Salto: die Finanzierung. Ursprünglich sollte das Umsiedlungsprojekt 600 000 Euro kosten. Inzwischen ist von einer Investition in Höhe von 700 000 Euro die Rede; der städtische Zuschuss könnte 50 Prozent betragen. Geld, das die Stadt nicht zu haben glaubt. Der eingebrachte Haushalt 2015 weist ein Defizit von 17 Millionen Euro auf, das nur mit einen Griff in die Rücklagen ausgeglichen werden kann. So hat der Verzicht auf den Umzug viel mit dem gescheiterten Versuch zu tun, auf der Hafenmole II eine Flüssiggasanlage zu errichten. Die ist in Neuss nicht erwünscht und somit fließt für das Grundstück auch kein Geld. Eine neue Situation, auch für die Wassersportler. Sie sollen nun einen Nutzungsvertrag am alten Standort über fünf Jahre und somit Planungssicherheit erhalten. Ferner bleibt das Uferpark-Areal für ein Bootshaus reserviert.

Joachim Goetz, Vorsitzender des Neusser RV: "Der Verein kann mit dieser Entscheidung gut leben." Als Neusser Bürger sage er aber auch: "Städtebaulich und industriepolitisch wurde eine Chance vertan."

(NGZ)
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