Leseförderung in Neuss Rotarier stiften Bibliothek mit Gregs Tagebüchern

Gnadental · Jeder fünfte Zehnjährige in Deutschland kann nicht richtig lesen. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste IGLU-Studie (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung). Für Dieter-Alfred Paul „ein Armutszeugnis unseres Bildungssystems“.

 Die Sekundarschule Gnadental hat eine Bibliothek; v. l.: Projektleiterin Bongarz, Elias, Soutian, Schulleiter Balster, Dieter-Alfred Paul (RC Neuss), Omar, Simaf, Dala und Niklas.

Die Sekundarschule Gnadental hat eine Bibliothek; v. l.: Projektleiterin Bongarz, Elias, Soutian, Schulleiter Balster, Dieter-Alfred Paul (RC Neuss), Omar, Simaf, Dala und Niklas.

Foto: Ludger Baten

Paul und seine Freunde vom Rotary Club Neuss beklagen nicht nur Defizite, sondern sie engagieren sich in der Leseförderung: Seit 2006 finanziert Rotary Lesebücher für Neusser Grundschulen in Höhe von mehreren tausend Euro.

Allein im laufenden Jahr waren es 5450 Euro, wobei der Rotary-Distrikt – die nächsthöhere Verwaltungsebene – 2000 Euro beisteuerte. Federführend organisiert Rotarier Ludwig von Hartz, der frühere Neusser Hafendirektor, die Aktion. Im Rhein-Kreis beteiligt sich auch der RC Kaarst-Korschenbroich am Projekt, das „Lesen lernen, Leben lernen“ überschrieben ist.

In seinem Bemühen um Leseförderung hat der Rotary Club Neuss nun ein weiteres Zeichen gesetzt: Er richtete an der Sekundarschule Gnadentaler Allee eine Bibliothek ein. Sie wurde jetzt nach eineinhalbjähriger Vorbereitungszeit offiziell eröffnet. Dieter-Alfred Paul hatte für Bücher, Sitzsäcke und Rahmenbedingungen gesorgt, Projektleiterin Valerie Bongarz aus dem Lehrerkollegium leitete die Umsetzung und hält den Betrieb aufrecht, Schulleiter Georg Balster dankte den Beteiligten – doch die wahren Helden dieser kleinen Feierstunde waren die Schüler. Sie lieben ihre neue Bibliothek, die für sie Bildungs- und Erlebnisquelle zugleich ist. Klassensprecher Soutian dankte Paul mit einem kleinen Präsent.

Favoriten der Schüler sind „Gregs Tagebücher“, die Abenteuer des derzeit wohl bekanntesten Comic-Helden. Allein um eine ausreichende Anzahl dieser Tagebücher anzuschaffen, gab der Rotary Club 800 Euro aus. Weitere Bücher steuerten rotarische Familien aus ihren Beständen bei.

Die Bibliothek ist fortan an Schultagen von 13.25 bis 13.55 Uhr geöffnet; Aufsicht führen freiwillig Schüler der älteren Jahrgänge. Und wenn die Sekundarschule – wie beschlossen – in einigen Jahren ausläuft, dann wird die Bibliothek in eine andere Schule umziehen. „Das hat die Stadt Neuss versprochen“, sagt Paul.

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