Neuss Ringelnatz-Gemälde bleibt im Clemens-Sels-Museum

Düsseldorf · Das Clemens-Sels-Museum in Neuss kann ein wichtiges Werk behalten: Es gehörte ursprünglich einem jüdischen Kunstsammler, der es 1933 bei seiner Flucht vor den Nazis zurücklassen musste. Nun hat sich entschieden: Das Bild "Makabre Szene - Dachgarten der Irrsinnigen" des Dichters Joachim Ringelnatz (1883 - 1934) bleibt in dem Museum. Das bestätigte ein Sprecher der Stadt Neuss am Donnerstag.

 "Makabre Szene" ("Dachgarten der Irrsinnigen") von Joachim Ringelnatz entstand 1925.

"Makabre Szene" ("Dachgarten der Irrsinnigen") von Joachim Ringelnatz entstand 1925.

Foto: CSM/ Katalog, Göttingen 2000

Das städtische Museum zahlt für das Ölgemälde 7000 Euro an die Erben des jüdischen Kunstsammlers Paul Westheim. Eine New Yorker Anwaltskanzlei hatte einen Rückgabeanspruch erhoben.

Bild hat Odyssee hinter sich

Der von den Nazis verfolgte Westheim musste 1933 fliehen. Seine Sammlung hatte er bei einer Bekannten deponiert, aber nie mehr zu sehen bekommen. Die Bilder tauchten später wieder auf. In das Neusser Museum kam das Ringelnatz-Bild in den 70-er Jahren; die damalige Direktorin hatte es in einer Düsseldorfer Galerie gekauft.

Die Beratende Kommission für die Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter hatte einen Vergleich empfohlen. Viele Bilder von Ringelnatz sind im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen. Der Kulturausschuss der Stadt Neuss wollte von vorneherein jede Empfehlung der Beratenden Kommission akzeptieren.

(dpa)
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