Neuss "Riffmonster" in Norf

Neuss · Für zwei Tage wurde Haus Derikum wieder zum Treffpunkt der Metal-Szene. 300 Fans fanden trotz der Witterungsbedingungen zum Festival "Battles in the Norf" und waren begeistert von dem Angebot.

 Begeistert umjubelt: die Band "Ravage" im Haus Derikum.

Begeistert umjubelt: die Band "Ravage" im Haus Derikum.

Foto: NGZ

Am vergangenen Wochenende stand zum siebten Mal in Folge das Festival "Battles in the Norf" im Haus Derikum auf dem Programm — ein Event für die ganz harten Fans der Metall-Musik-Szene. Die Besetzung war international, nur die extremen winterlichen Wetterverhältnisse hinderten manche Band an der zum Teil weiten Anreise. Doch trotz der Absagen wurde es wieder einmal ein Erfolg für die Veranstalter.

Die schaffen es nämlich alljährlich, für die meist in schwarz gekleidete Fangemeinde angesagte Bands nach Neuss zu holen. Wenn dann eine dieser Bands in der Vorankündigung sagt, sie wolle die Stadt "in Schutt und Asche legen", dann ist der erste Eindruck, den man von dieser Musik bekommt, schon sehr gut beschrieben. Brutal harte, dabei aber exakt schnelle, teils maschinell klingende Schläge vom Drummer, unterstützt von E-Gitarre Klängen, die einen an unkontrollierte Wutausbrüche erinnern, ein Bass, der in der Magengegend für permanente Unruhe sorgt und ein Frontmann am Mikrofon, dem kehlige Laute röhrend entfahren, das ist das Rezept, aus dem die Songs gekocht sind.

Diese Songs nennt man übrigens "Riffmonster". Hört man genau hin, dann erkennt man Strukturen, die in der Musik verborgen sind. Dann erkennt man, dass die Songs eine genaue Anordnung haben und dass der Vortrag auf der Bühne das Ergebnis von lang andauernden und durchaus gewissenhaften Proben ist.

"So etwas spielt man nicht mal eben, da kann man nichts improvisieren" erklärt Bernd, Bassist der Band "Ravage" (deutsch: Verwüstung) im Gespräch. Im Haus Derikum haben sich, an beiden Tagen zusammengerechnet, dreihundert zufriedene Fans getroffen. Bei den beschriebenen Witterungsbedingungen eine stolze Zahl. Einige von ihnen haben die Nacht in Schlafsäcken und auf Luftmatratzen verbracht.

Den größtenteils jugendlichen Besuchern wird so eine Chance gegeben, zu moderaten Kosten ein solches Festival besuchen zu können. Und man wundert sich, wie friedlich es bei der ganzen Sache abgeht, erwartet man doch, durch die musikalisch angeheizte Saalluft, etwas ganz anderes.

(RP)
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