Neusser Woche Stadt Präsentiert Sich Bei Der Expo Real Am Niederrhein-Stand Richtige Entscheidung, kluge Perspektive

Neuss · Zur Münchener Messe trat Neuss als Partner Düsseldorfs auf. Jetzt folgt der Wechsel unters Niederrhein-Dach. Die Zukunft heißt aber Metropolregion.

Wer 50.000 Euro sparen kann, der sollte das auch tun. Darum liegt es rein finanztechnisch nahe, dass die Stadt Neuss nicht länger als Junior-Partner der Landeshauptstadt Düsseldorf bei der Münchener Immobilien-Messe Expo Real auftritt, sondern sich für die um 50.000 Euro preiswertere Variante am Niederrhein-Stand entschieden hat. Doch finanzieller Vorteil ist in diesem Fall wirklich nur ein Aspekt.

Der Wechsel macht auch inhaltlich Sinn. Neuss ist die größte und wirtschaftlich stärkste Kommune des Rhein-Kreises. Wenn sie sich bei einer weltweit beachteten Leitmesse wie der Expo Real gesondert präsentiert, dann fehlt den übrigen sieben Städten und Gemeinden des Kreises ihr Anführer mit der größten Strahlkraft. Treten der Rhein-Kreis und seine Kommunen gemeinsam mit den linksrheinischen Nachbarn unter das Dach Standort Niederrhein, dann gehört Neuss dazu.

Wenn sich die Stadt Neuss, wie jetzt auf Initiative von Bürgermeister Reiner Breuer, für den Messe-Schulterschluss mit dem Niederrhein entscheidet, dann entscheidet sie sich nicht zwangsläufig gegen Düsseldorf. Sehr bewusst nehmen die Neusser, aber auch alle anderen Bürger aus dem Rhein-Kreis wahr, dass die Nähe zur attraktiven Landeshauptstadt viele Vorteile bringt. Flughafen, Kultur, internationales Flair sind nur drei von vielen Stichworten. Aber am modernen Düsseldorf-Stand in Top-Lage der Expo Real ist Neuss nur eine Randnotiz.

Im Zusammenspiel am Niederrhein wird sich Neuss seinen "angemessenen Auftritt" suchen und ihn auch finden. Klug ist aber, welche Perspektive der Neusser Rathaus-Chef aufzeigt: Der gemeinsame Auftritt der Metropolregion Rheinland unter Einschluss der Großstädte Düsseldorf und Köln. In einer globalen Welt orientieren sich Unternehmen und Wirtschaftsführer längst nicht mehr an Grenzen, sie denken in großen Räumen. Die noch junge Metropolregion könnte in diesem Sinne wertvolle Arbeit leisten.

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(NGZ)
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