Neuss Rheydter Straße: Imbiss steht Neubauten im Weg

Neuss · Eine Imbissbude wie ihre, die gehört eigentlich in ein Museum. Davon sind Yvonne und Marcus Breitmar überzeugt, die seit etwas mehr als vier Jahren an der Rheydter Straße die schnelle Küche kultivieren.

 Yvonne und Marcus Breitmar müssen ihren Imbisswagen an der Rheydter Straße räumen. Er steht einer Wohnbebauung im Weg.

Yvonne und Marcus Breitmar müssen ihren Imbisswagen an der Rheydter Straße räumen. Er steht einer Wohnbebauung im Weg.

Foto: A. Woitschützke

Doch der Wagen, der auch von ihren Vorgängern in den vergangenen gut 35 Jahren als Schnellrestaurant genutzt wurde, "würde es nicht einmal bis zu Straße schaffen." Also wird er wohl abgewrackt, denn er steht einer Wohnbebauung im Wege. Und Breitmars, seit einem Jahr auf der Suche nach einer Alternative, ziehen nach Reuschenberg um.

Heinz Hick und Karl-Josef Matheisen haben mit ihrer Firma für Grundstücksentwicklung "Expert's" eine Lösung für die insgesamt 2700 Quadratmeter große Parzelle erarbeitet, auf der früher auch die Taxizentrale ansässig war. Mit dem Bau- und Projektentwicklungsunternehmen Korbmacher aus Uedesheim entstand der Plan einer Wohnbebauung, die im Innenbereich dieser großen Parzelle zwischen Rheydter-, Robert-Koch- und Augusta-Straße sieben Einfamilienhäuser vorsieht und als Lückenschluss an der Rheydter Straße zwölf Eigentumswohnungen. "Das könnten aber auch noch Stadthäuser werden", sagt Hick. Der Bebauungsplan wird ab Montag öffentlich ausgelegt. Gibt es keine größeren Widerstände — und damit rechnet er nicht —, könnte noch 2011 Baubeginn sein.

Offen ist allerdings, ob das Quartier nicht vielleicht in zwei Abschnitten erschlossen werden muss. Vorne, an der Rheydter Straße, sind mit Taxizentrale, Kiosk und — ab 1. Februar — dem Schnellimbiss alle Gewerbebetriebe verschwunden. Doch mit dem Inhaber einer Kfz-Werkstatt im Innenraum der Parzelle muss noch über eine Verlagerung gesprochen werden. Termin dazu ist Freitag. Und das Unternehmen hat einen Trumpf in der Hand: Ein Bestandsrecht, das, so Hick, erst in dreieinhalb Jahren ausläuft.

Der Familie Breitmar ist damit nicht geholfen. Seit einem Jahr wissen sie von den Plänen, seitdem begleiten sie Existenzsorgen, seitdem suchen sie. Angebote aus Düsseldorf oder Mönchenglabach schlugen sie aus. "Wir wollten in Neuss bleiben", sagt Yvonne Breitmar zur Erklärung. Und weil in der Nähe zum heutigen Standort nichts zu finden war, übernehmen sie das Lokal im Haus Lupinenstraße 7 in Reuschenberg. Vom 3. Februar an sind sie dort. Den 31. Januar als letzten Tag an der Rheydter Straße aber werden sie feiern. Bei aller Wehmut.

(NGZ)
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