Rheinisches Oktoberfest in Neuss Die Höhner sorgen für Wiesn-Stimmung

Neuss · In der Schützennacht vor dem Tag der Deutschen Einheit, zugleich Bergfest beim Rheinischen Oktoberfest, waren die Kölsch-Rocker vor ausverkauften Rängen Stargast des Abends. Veranstalter kündigt Fest-Neuauflage für 2020 an.

So waren die Höhner beim Rheinischen Oktoberfest 2019 in Neuss
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So war es mit den Höhnern beim Rheinischen Oktoberfest in Neuss

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Foto: Christoph Kleinau

Der Weißwurstäquator ist „verrutscht“. Erfolgreiche Oktoberfestveranstalter kommen – inzwischen aus Hamburg. Wie die „Wiesnrausch GmbH“, die aktuell das Rheinische Oktoberfest im Rennbahnpark ausrichtet und für fünf von sechs Festtagen die Band „Die Emsperlen“ verpflichtet hat. Der Name klingt zwar so gar nicht bajuwarisch, steht jedoch für „pfundige“, wie Lederhosenträger formulieren würden, Stimmung.

Beim „Bergfest“ der Festzeltwoche am Mittwoch allerdings lief den „Emsperlen“ aus Rietberg eine Band eindeutig den Rang ab: Das waren die „Höhner“, die von 2500 Gästen in Dirndl und Krachlederner frenetisch gefeiert wurden.

Für die Organisatoren von „Wiesnrausch“ gab die Sause hinein in den Tag der Deutschen Einheit den Ausschlag, Neuss auch 2020 in ihren Oktoberfestterminplan aufzunehmen. Dann soll das Festzelt über drei Wochenenden im Rennbahnpark stehen. Eine entsprechende Anfrage liege seit Freitag vor, so Lars Fassbender von Neuss Marketing.

Darüber freut sich Rainer Halm, Vorsitzender des Neusser Grenadierkorps, das für den Wiesn-Abend vor dem Feiertag weiterhin Kooperationspartner und Namensgeber sein will. Wie schon 2018, so füllten auch in diesem Jahr vor allem Schützen die Tische in der „Inneren Schwemme“, dem Block vor der Bühne. Und das waren beileibe nicht nur Neusser Grenadiere. Als um Mitternacht das Spektaktel zu Ende ging, waren an der Rennbahn etliche Busse aufgefahren, um das feiernde Volk, das aus der ganzen Region gekommen war, nach Hause zu bringen.

Das eine oder andere Oktoberfest-Projekt im Rheinland wurde in der Vergangenheit gestartet und auch schon wieder aufgegeben. Das Rheinische Oktoberfest aber scheint sich etablieren zu können. Dabei sind die Grundzutaten stets dieselben: Bier in großen Humpen, bayerische Schmankerl aus der Küche und Live-Musik. Was die Macher aus Hamburg vielleicht unterscheidet ist, dass ihre Stargäste auch echte Zugnummern sind – wie eben die Höhner. Möglich, dass sie auch im kommenden Jahr zur Rennbahn kommen, sagt Elisa Oldenburg als Repräsentantin des Veranstalters. Es könnten aber auch wieder „Brings“ sein, die 2018 zur „Schützennacht“ in der Festwoche auftraten, „oder eine namhafte andere Kölsch-Band“, sagt sie.

Höhner-Frontmann Henning Krautmacher tourt mit seiner Band gerade fast nur durch Oktoberfest-Zelte. Solingen war Tourneestadt, danach Marburg und zuletzt Neuss. „Wir wollen mit den Leuten feiern und das schön laut“, sagt Krautmacher, der aber auch was ausprobieren wollte: „Anna Havanna“ kam dabei mächtig südamerikanisch daher. Und auch „Kölsche Hätz“ konnte noch kaum einer von denen kennen, die da vor der Bühne und auf den Bänken tanzten. Eine Stunde Vollgas endete dann im (lautstark eingeforderten) Zugabenteil mit „Viva Colonia“ – geschmettert von einem tausendstimmigen Chor. Die Reaktionen waren eindeutig: „Es war mega“, schreibt Aurelia Schumacher auf Facebook.

Zum Almabtrieb am Samstag sorgen die Emsperlen, die mit dem Zusatz werben, die „offizielle Olaf Henning-Band“ zu sein, noch einmal für Festzeltgaudi. Stargast beim Finale: Willi Herren („Zehn Milliarden Herzen“), nachdem Freitag „DJ Ötzi“ zu Gast war.

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