Kultur in Neuss So wird die neue Spielzeit im Rheinischen Landestheater

Neuss · Die vergangenen Monate waren für das Rheinische Landestheater herausfordernd. Ständiges Reagieren müssen und viele Umplanungen haben allen Beteiligten viel Kraft gekostet. Wie sich das auf die kommende Saison auswirkt.

Info: Das ist der Spielplan 2021/2022 im Rheinischen Landestheater Neuss
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Das ist der Spielplan 2021/2022 im Rheinischen Landestheater Neuss

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Foto: Simon Hegenberg

Die Zuschauerreihen blieben überwiegend leer, Premieren wurden abgesagt, neue digitale Angebote entwickelt: Eine Spielzeit, die größtenteils vom Lockdown geprägt war, ist am Rheinischen Landestheater (RLT) zu Ende gegangen. Nun möchte die Intendantin Caroline Stolz den Blick nach vorne richten und freut sich auf einen Neustart in der kommenden Spielzeit.

Die verspricht vielfältig zu werden: Klassiker, eigene Stücke und ein Angebot für Kinder sind für die kommende Saison vorgesehen. All das steht unter der Fragestellung: „Wie schwer ist Empathie?“ „Empathie ist vielleicht gerade jetzt in pandemischen Zeiten der Begriff der Stunde“, sagt Stolz. Die Idee sei jedoch schon vorher entstanden. „Empathie ist ein Wert, der ein soziales Miteinander, Zusammenhalt und Solidarität überhaupt erst möglich macht“, erklärt sie. Zu oft vermissen wir diese aber in einer zunehmend verhärteten Gesellschaft – leider. Deshalb stellen wir uns gemeinsam mit unseren Zuschauern die Frage: Wie schwer ist Empathie?“

 Antworten darauf sollen in insgesamt zehn Premieren gefunden werden. Hinzu kommen drei Wiederaufnahmen: Das Puppenstück „Der Fischer und seine Frau“, „Faust@Whiteboxx“ und Shakespeares Love but Marriage, das zuletzt im Shakespeare Garden zu sehen war sowie Stücke, die zwar schon in der vergangenen Spielzeit fertiggestellt wurden, aber - mit Ausnahme des Wunschkonzertes - noch nicht zur Premiere gebracht wurden.

Gefragt, wie sich die Pandemie auf die Planungen ausgewirkt hat, sagt die Intendantin: „Da antworte ich am liebsten mit Bertholt Brecht: ‚Ja mach nur einen Plan. Sei nur ein kluges Licht. Und mach dann noch nen zweiten Plan. Gehn tun sie beide nicht.’“ Denn als Landestheater planen sie weit im Voraus, Ende vergangenen Jahres sei beispielsweise schon der Plan für die Spielzeit 2022/2023 entstanden. „Durch diverse Premierenausfälle und sich daraus ergebener Verschiebungen von Produktionen mussten wir sowohl den Spielplan 2021/2022 als auch den Spielplan 2022/2023 laufend anpassen und ändern“, erzählt Stolz, „Produktionen mit zu großer Besetzung wurden recht kurzfristig gegen Produktionen mit kleiner Besetzung ersetzt.“

Und auch, wenn in der vergangenen Spielzeit wenig Aufführungen zu sehen waren, ging der Betrieb in dem Landestheater weiter. Nicht nur, dass immer wieder neue digitale Formate entwickelt wurden und diverse Theater Aktiv Programme virtuell stattfinden: „Wir haben diverse Produktionen produziert, stets in der Hoffnung, dass wir wieder spielen können.“ Ein Großteil der premierenreif geprobten Produktionen können in die jetzige Spielzeit übernommen werden - Dazu zählt etwa „Titanic“, eine Inszenierung von Caroline Stolz ebenso wie „Vor Sonnenaufgang“ nach Gerhart Hauptmann, das Jugendstück „Cash“ und „Nathan@whitebox“. Die genauen Termine für jene Produktionen werden noch in dem Monatsheft oder auf der Homepage bekannt gegeben.

„Dafür mussten wir andere Stücke vom Spielplan nehmen um ein wenig ,Platz zu schaffen‘“, erzählt Stolz. Götterspeise von Noah Haidle, das nun im Spielplan gestanden hätte entfällt ebenso ersatzlos wie Homo Empathicus von Rebekka Kricheldorf. Anstelle des ursprünglich geplanten Stück Trüffel, Trüffel, Trüffel (Eugène Labiche) zeigt das RLT nun „Eine Weihnachtsgeschichte“ nach Charles Dickens von Patrick Barlow. „Das ständige Reagieren müssen, forderte von allen Beteiligten ein hohes Maß an Flexibilität und auch Kreativität“, erzählt Intendantin Caroline Stolz. „Drücken wir die Daumen, dass wir ab September wieder spielen können.“

Der Vorverkauf in der ersten Phase der Spielzeit beginnt jeweils einen Monat im Voraus. Fragen rund um alle Angebote werden montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr, unter 02131 269933 beantwortet.

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