Sankt Martin im Rhein-Kreis Neuss Neun Tipps für einen gelungenes Sankt-Martinsfest

Neuss · „Laterne, Laterne: Sonne, Mond und Sterne“ - bald erklingen diese Worte wieder überall im Rhein-Kreis Neuss. Doch damit das Wetter, die nicht leuchtende Laterne oder eine Songtext-Lücke dieses wunderschöne Event nicht zerstören, haben wir hier einige Tipps. So gelingen Martinsumzug und Gripschen auf jeden Fall.

St. Martin: Die schönsten Lieder für den Martinszug - Texte
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Die schönsten Lieder zu Sankt Martin

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Foto: Pixabay / Oliver Schaulandt

 Regenschutz für die Laterne Es ist dunkel, langsam gehen alle Laternenlichter an, die Kinder sind bereit von Haus zu Haus zu ziehen und die Menschen mit ihrem Gesang zu beglücken. Doch plötzlich fängt es an zu regnen. Keine Panik! Regen bedeutet nicht, dass der Ausflug ins Wasser fallen muss. Einfach eine große, durchsichtige Tüte für alle Fälle einpacken. Diese kann einfach über die Laterne gestülpt werden. So ist sie weiterhin sichtbar und geschützt vor der Nässe, rät Nicole Jarawka, Erzieherin aus Kaarst.

Aber Achtung! Dieser Ratschlag gilt natürlich nicht, wenn sich Kerzen in den Laternen befinden. „Von denen geht ja ohnehin die Gefahr aus, die Laterne in Brand zu setzen“, bestätigt Reinhard Breil vom Kaarster Martinsverein.

Die Texte beherrschen „Am besten man bereitet die Kinder sieben Wochen vor dem Fest vor, indem man regelmäßig Sankt-Martinslieder singt und ihnen die Geschichte dazu erklärt“, sagt Nicole Jarawka. Kinder merken sich die Texte leichter, wenn sie sie sie wiederholen und dazu gestikulieren, weiß die Erzieherin. Hier gibt es passende Fingerspiele, mit denen sich die Kinder die Handlung einfach einprägen.

Aber auch schon früher kann der Gedanke an Sankt Martin im Alltag einen Platz erhalten, findet Breil. „Die Begeisterung und Vorfreude in Kaarst ist generell groß. Wir haben auch schon Kinder Martinslieder mitten im Hochsommer singen hören. Das ist für uns Erwachsene dann etwas skurril und hat eine gewisse Komik. Der Gedanke von Sankt Martin kann aber ruhig durch das ganze Jahr getragen werden. Da gibt es keine falsche oder richtige Jahreszeit.“ Also ruhig das ganze Jahr über hin und wieder Lieder singen und Fingerspiele spielen.

Ersatzbatterien und Vorsorge Vielen ist es bestimmt schon passiert. Der Martinszug beginnt und plötzlich geben die Batterien ihren Geist auf. Hier kann leicht Abhilfe geschaffen werden. Einfach vor dem Fest die Batterien austauschen oder für den Notfall Ersatzbatterien mit sich tragen. Am besten ist es auch, den Laternenstab vor dem Einsatz zu testen.

Doch was, wenn im Laufe des Abends ein Wackelkontakt entsteht. Keine Sorge, auch hier gibt es einen Tipp. Einfach ein kleines künstliches Teelicht mitführen. Das passt super in die Jackentasche. Einfach einschalten, auf den Boden der Laterne legen und schon steht ihr Kind nicht mehr im Dunkeln. Hat man nichts dabei und vergessen vorher die Batterien zu überprüfen, hat Breil einen Tipp: „Stromsparen! Die Lampen zwischendurch ausmachen und an wichtigen Punkten wieder einschalten.“

Treffpunkt ausmachen Kinder sollten mit Reflektoren ausgestattet werden. So sind sie auch in der Dunkelheit zu sehen. Eine andere Idee: „Man geht an einem Seil gemeinsam los, welches von den Kindern nicht losgelassen werden darf“, erklärt Jarawka.

In Kaarst wird streng darauf geachtet, dass kein Kind von der Gruppe getrennt wird. „Wir haben in Kaarst – und so kennen wir es auch aus anderen Orten – viele Helfer (meistens Elternteile mit Martinswarnwesten) dabei, die aufpassen. Außerdem wird der Kaarster Martinszug immer links und rechts über die gesamte Zuglänge von ehrenamtlichen Helfern flankiert, die sich zum Großteil aus Schützen der Kaarster Bruderschaft zusammensetzen“, so Breil.

Die passende Tasche Vor allem Jutebeutel eigenen sich hervorragend zum Gripschen. Sie sind reißfest und es passt viel rein, empfiehlt Jarawka. Die Jutebeutel können vorher von den Kindern noch herbstlich bemalt werden. Dabei können Sankt-Martins-Lieder gesungen und geübt werden. Ein wunderschöner Herbst-Basteltag ist garantiert. Reinhard Breil empfiehlt einen Brotkorb. Dort können die Süßigkeiten, die sowieso durch Verpackungen geschützt sind, drapiert werden.

Die Liederauswahl Nach wie vor sind die traditionellen Lieder wie „Sankt Martin“, „Ich geh mit meiner Laterne“ und „Laterne, Laterne - Sonne, Mond und Sterne“ am beliebtesten. Neuere Lieder sind „ Laternenzeit, Laternenzeit“ und „Komm wir wollen Laterne laufen“ - eine schöne Abwechslung für die Kinder und eine angenehme Überraschung beim Gripschen, erklärt die Erzieherin aus Kaarst.

Was kommt in den Beutel? Nicht nur Kinder kann man auf den Sankt-Martinstag vorbereiten. Auch Erwachsene sollten gut vorbereitet sein, wenn es an ihrer Tür klingelt. Aber was kommt in den Beutel oder Brotkorb? Nicole Jarawka gibt eine Sache zu Bedenken: Es eignen sich am „ besten verpackte Süßigkeiten oder auch Mandarinen oder Äpfel. Weingummis und Schokolade gehen auch, allerdings leiden einige Menschen an einer Nussallergie.“ So etwas sollte bedacht werden.

Enttäuschungen beim Gripschen verhindern Nicht jeder möchte am Martinsabend seine Türe für singende, fremde Kinder öffnen. Manche Menschen sind auf das Gripschen nicht vorbereitet und schämen sich dafür, mit leeren Händen die Tür zu öffnen. Reinhard Breil hat einen Tipp, wie solch eine Situationen minimiert werden kann.

„Leider ist es ein urbanes Problem, dass die Kinder nicht mehr Jahr für Jahr ein ganzes Dorf „absingen“ , sondern sich auf die Zentren konzentrieren. Dadurch fallen ganze Straßenzüge durchs Raster. Und wenn dann doch mal Kinder im Martinsalter sind und singen kommen, bleibt die Tür möglicherweise zu. So entsteht dann Frust auf beiden Seiten: Die enttäuschten Kinder vor verschlossenen Türen und enttäuschte Erwachsene, bei denen niemand vorbeikommt. Was sich in den vergangenen Jahren bewährt hat: In der eigenen Nachbarschaft Tage vorher für den Termin des Gripschens werben und sich ankündigen. Nicht zuletzt, um die Nachbarschaften wieder zu beleben.“ Erzieherin Nicole Jarawka rät zudem dazu, die Kinder vorher darauf vorzubereiten, dass nicht jede Tür geöffnet werden könnte oder auch Süßigkeiten in die Tasche wandern könnten, die das Kind nicht mag.

Bald ziehen Kinder wieder mit ihren Laternen von Haus zu Haus. (Symbolbild)

Bald ziehen Kinder wieder mit ihren Laternen von Haus zu Haus. (Symbolbild)

Foto: dpa/Thomas Warnack

Angst vor Corona Menschen, die aus Angst vor Corona ungern ihre Türe öffnen möchten, müssen trotzdem nicht auf ein Ständchen verzichten - und die Kinder nicht auf ihre Süßigkeiten. „Es kann zum Beispiel durch Kerzen, Bilder oder Hinweise am Fenster auf Sankt Martin hingewiesen werden. Dann kann man beispielsweise einen Korb mit Süßigkeiten vor die Tür stellen“, rät Breil.

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