Neuss in der Corona-Krise Das Wochenende als Bewährungsprobe

Meinung | Rhein-Kreis · Das Leben ist ein anderes. Am vergangenen Wochenende klappte es ganz gut mit den neuen Regeln für das (Nicht-)Zusammenleben. Dennoch stehen uns noch Bewährungsproben bevor – und das nicht nur in den Krankenhäusern.

 Das Ordnungsamt und Polizei wollen am Wochenende wieder verstärkt kontrollieren, ob die Kontaktsperre zum Stopp einer weiteren Verbreitung des Coronavirus einehalten wird.

Das Ordnungsamt und Polizei wollen am Wochenende wieder verstärkt kontrollieren, ob die Kontaktsperre zum Stopp einer weiteren Verbreitung des Coronavirus einehalten wird.

Foto: JA/Andreas Woitschützke

Das Leben ist ein anderes. Kontaktsperre, keine Familienbesuche mehr, Schulen und Kitas geschlossen, die meisten Geschäfte ebenso, Homeoffice und Kurzarbeit – die Liste ließe sich fortsetzen. Am vergangenen Wochenende klappte es ganz gut mit den neuen Regeln für das (Nicht-)Zusammenleben. Erstaunlich: Haben wir uns wirklich so schnell an Abstandsregeln, die Kommunikation durch Schutzscheiben und vieles andere gewöhnt? Die vergangenen Tage verliefen aus Sicht von Ordnungsamt und Polizei weitgehend problemlos. Gleichzeitig ist das Level der Solidarität und Hilfen hoch. Menschen nähen Masken und kaufen ein, nicht nur für sich, sondern auch für andere. Soweit so gut, sofern man unter den aktuellen Rahmenbedingungen von gut noch sprechen kann. Dennoch stehen uns noch Bewährungsproben bevor – und das nicht nur in den Krankenhäusern, die sich auf Schwerkranke in großer Zahl einstellen: Das Wochenende wird frühlingshaft sonnig und warm und dann stehen die Ostertage an, mit viel Freizeit und lieb gewonnenen Traditionen, bei denen Familientreffen und Ausflüge eine große Rolle spielen. Gleichzeitig tun sich viele mit jedem Tag, die die Corona-Einschränkungen andauern, schwerer damit, zu akzeptieren, dass das noch Wochen so weitergehen soll. Längst nicht jeder hat zum Beispiel einen großen Garten, in dem er sich auch mal draußen beschäftigen kann. #hsbestrong, Heinsberg be strong, Heinsberg, sei stark, mit diesem Hashtag machen sich die Menschen in der besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Nachbarregion gegenseitig Mut. Genau darauf kommt es jetzt an, in der Familie, in der Nachbarschaft unter Freunden, im Verein, am Arbeitsplatz: Dabei bleiben, nicht nachlassen, achtsam bleiben, solidarisch sein. Das heißt auch, Fassung, Toleranz und hoffentlich ein Stück weit die Heiterkeit bewahren, wenn man in einer der vielen langen Schlangen vor den Geschäften steht und gelassen bleiben, wenn Polizei und Ordnungsamt kontrollieren. In diesem Sinne: Bleiben Sie stark, helfen Sie anderen durchzuhalten und versuchen Sie trotz allem, das Wochenende ein bisschen zu genießen!