Verfahren im Rhein-Kreis Neuss Kreis will Corona-Test für jeden mit Atemwegsinfekt

Der Rhein-Kreis Neuss weitet seine Corona-Tests in den zentralen Abstrich-Stellen in Neuss und Grevenbroich aus. Ab sofort soll dort jeder getestet werden können, der Anzeichen eines Atemweginfekts zeigt.

 Getestet wird nur nach vorheriger Terminvergabe.

Getestet wird nur nach vorheriger Terminvergabe.

Foto: Janßen/Simon Janßen

Einschränkende Voraussetzungen, die bislang galten, wie zum Beispiel ein Kontakt zu nachweislich Corona-Infizierten, fallen weg. Schließlich bestehe auch die Möglichkeit einer Ansteckung – zum Beispiel beim Einkaufen –, ohne dass ein Betroffener überhaupt wisse, mit einem Corona-Infizierten in Kontakt gekommen zu sein. Ziel der Test-Ausweitung ist laut Kreissprecher Benjamin Josephs, Infektionsketten frühzeitig zu unterbinden.

Die Kapazitäten für eine Ausweitung der Tests seien vorhanden – auch, weil die Verdachtsfälle im Kreis zuletzt zurückgingen. Allerdings gibt es mit einem 58 Jahre alten Mann aus Jüchen, der an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben ist, im Rhein-Kreis inzwischen das zwölfte Todesopfer. Der Mann litt unter Vorerkrankungen. Das teilt der Rhein-Kreis mit. Aktuell ist kreisweit bei 111 erkrankten Personen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. 407 Personen sind wieder von der Infektion genesen. Von den aktuell mit dem Virus infizierten Personen wohnen 40 in Neuss, 19 in Dormagen, 16 in Meerbusch, zwölf in Kaarst, zehn in Grevenbroich, sieben in Jüchen, sechs in Korschenbroich und eine in Rommerskirchen. Insgesamt wurden im Rhein-Kreis somit 530 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt.

2681 Personen konnten bereits wieder aus der Quarantäne entlassen werden, da sie nach Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit keine Krankheitssymptome zeigten. Aktuell sind noch 347 Personen als begründete Verdachtsfälle auf Empfehlung des Kreis-Gesundheitsamtes durch die jeweilige Stadt in Quarantäne gesetzt.

Nun werden die Tests ausgeweitet. Der Zugang zum Verfahren erfolgt weiterhin nur nach Terminvergabe durch das Kreis-Gesundheitsamt. Bürger mit Atemwegsinfekten können sich dort melden und ihre Symptome schildern. Es erfolgt eine Priorisierung der Verdachtsfälle und darauf basierend die Terminvergabe. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betont, die Tests haben nicht nur eine wichtige Funktion für die betroffenen Menschen, auch im Kampf gegen die Ausbreitung und die Auswirkungen der Pandemie komme ihnen eine zentrale Rolle zu. Für eine Terminvereinbarung ist die Hotline des Kreisgesundheitsamtes unter 02181 6017777 an sieben Tagen in der Woche besetzt: montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und am Wochenende von 9 bis 18 Uhr. Dort werden alle notwendigen Informationen aufgenommen. Ärzte des Gesundheitsamtes nehmen dann Kontakt zu Betroffenen auf und vereinbaren einen Termin in einem der beiden Corona-Testzentren.

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