Experten benennen Schwachpunkte Was es im Rettungsdienst zu verbessern gilt

Rhein-Kreis · Stetig steigende Einsatzzahlen und Personalengpässe belasten den Rettungsdienst zunehmend. Die „Arbeitsgemeinschaft Notärzte in NRW“ hat ein Positionspapier erarbeitet, aus dem konkrete Verbesserungsvorschläge hervorgehen.

Der Rettungsdienst steckt in schwierigen Zeiten – die Gründe sind vielfältig.

Der Rettungsdienst steckt in schwierigen Zeiten – die Gründe sind vielfältig.

Foto: dpa/Boris Roessler

Das Benennen von Problemlagen ist das eine, die Erarbeitung konkreter Verbesserungsmöglichkeiten das andere. Deshalb hat die „Arbeitsgemeinschaft Notärzte in NRW“ ein Positionspapier zur Situation des Rettungsdienstes verfasst.

Daraus geht hervor: Patienten mit lebensbedrohlichen Notfällen müssen zur bestmöglichen Behandlung innerhalb von 60 Minuten in ein geeignetes Krankenhaus gebracht werden. Um das zu erreichen, müsse die rasche Zuführung eines geeigneten Rettungsmittels, eine qualifizierte Diagnostik und Erstversorgung am Einsatzort sowie eine zeitsparende Überbrückung der Transportdistanz zur Klinik stets gewährleistet sein.

Da je nach Krankheitsbild oder Verletzungsmuster spezialisierte Behandlungen erforderlich sind, die nicht in allen Krankenhäusern angeboten werden, müsse die Zuführung von Notfallpatienten aus ländlichen Regionen zu den Spezialabteilungen besonders sorgfältig bedacht werden. Im Zuge der Neuordnung der Krankenhauslandschaft dürften längere Strecken und Fahrzeug-Bindungszeiten nicht die Verfügbarkeit von Rettungsmitteln für akute Notfälle vor Ort beeinträchtigen. „Hohe Einsatzdichte und Personalknappheit dürfen zukünftig keine Absenkung von etablierten logistischen, organisatorischen und medizinischen Standards zur Folge haben“, schreiben die Experten.

Die Arbeitsbedingungen für Notärzte sowie Rettungsdienst-Fachpersonal müsse zudem so gestaltet sein, dass Abwanderungen vermieden werden. Auch stetig steigende Einsatzzahlen belasteten den Rettungsdienst. Ziel müsse es sein, die bestmögliche Versorgung der Patienten mehr als bisher in Zusammenarbeit mit den Hausärzten und dem Kassenärztlichen Notdienst zu realisieren. Weiterer Punkt: Die Überlastung der Krankenhäuser führe zu einer Überlastung des Rettungsdienstes. Nicht alle Patienten benötigten eine stationäre Versorgung. Ziel müsse es sein, auch Arztpraxen und Medizinische Versorgungszentren in die Rettungskette einzubinden.

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