Deutschlandzentrale in Neuss Ein teils kurioser Streifzug durch die Geschichte von UPS

Neuss · Der Logistikdienstleister, der seine Deutschlandzentrale in Neuss hat, legt zum 112-jährigen Bestehen eine Liste mit Fakten aus der Firmengeschichte vor.

 Die braunen UPS-Zustellfahrzeuge kennt jeder. Dabei waren die Fahrzeuge des Logistikunternehmens zu Beginn gar nicht auf diese Farbe festgelegt.

Die braunen UPS-Zustellfahrzeuge kennt jeder. Dabei waren die Fahrzeuge des Logistikunternehmens zu Beginn gar nicht auf diese Farbe festgelegt.

Foto: UPS/Nils Hendrik Mueller

Die braunen Fahrzeuge des US-amerikanischen Logistikunternehmens UPS, das seine Deutschlandzentrale in Neuss hat, kennt jeder. Anlässlich seines 112-jährigen Bestehens hat das Unternehmen jetzt zwölf Fakten vorgelegt, die weit weniger bekannt sind. Ein Überblick.

1. Anfänge Die Gründung von UPS am 28. August 1907 geht auf das Telefon zurück. Gründer James E. Casey nahm für den Großraum Seattle so Aufträge für Botengänge an – und verschaffte sich als Kurierdienst einen entscheidenden Vorteil.

2. Mengen Weltweit 481.000 Mitarbeiter, davon mehr als 20.000 in Deutschland, sorgen dafür, dass das Unternehmen drei Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts bewegt. 2018 stellte UPS 5,2 Milliarden Pakete und Dokumente zu, täglich 20,7 Millionen Pakete und Dokumente. UPS liefert in 220 Länder. Dafür sind 123.000 Paketwagen, Lieferwagen, Traktoren und Motorräder unterwegs, darunter mehr als 10.000 Fahrzeuge mit alternativen Kraftstoffen. Mit 249 eigenen Flugzeugen sowie 298 gecharterten ist UPS eine der größten privaten Airlines der Welt.

3. Fahrzeugfarbe Jeder kennt die braunen Zustellfahrzeuge. Doch als UPS begann, Automobile für die Paketzustellung zu benutzen, hatten sie verschiedene Farben. Dadurch sollte deutlich werden, dass es mehr als ein Zustellfahrzeug gab. Das ist lange vorbei, denn bereits 1919 begann UPS seine Flotte auf die Farbe braun umzustellen.

4. Unfallfrei 200 Mal zum Mars und zurück – so viele unfallfreie Kilometer haben die sichersten Fahrer von UPS zusammen zurückgelegt. In den so genannten „Circle of Honor“ wird aufgenommen, wer 25 Jahre oder länger keinen vermeidbaren Unfall mehr hatte. Der Kreis umfasst weltweit 10.364 UPS Fahrer.

5. Antriebsformen Schon 1930 nutzte UPS elektrisch betriebene Paketfahrzeuge für die Zustellung in New York. Heute fahren rund 10.000 emissionsarme Fahrzeuge im operativen Geschäft: die rollenden Labore. UPS testet so alternative Antriebe im Feld und setzt dabei auf Fahrzeuge mit Ethanol-Kraftstoffen sowie Elektro-, Hybridelektro-, hydraulischem Hybrid-, Erdgas- oder Flüssigerdgas-Antrieb. In Deutschland fuhren bereits 2007 erste E-Fahrzeuge von UPS. Seit 2010 lässt das Unternehmen 7,5-Tonner umrüsten. Mittlerweile fahren in ganz Europa knapp 200 in Deutschland umgerüstete E-Fahrzeuge von UPS.

6. Über den Teich Die ersten Schritte außerhalb Nordamerikas machte UPS 1976 in Deutschland. Warum nicht ein Land, in dem man auch Englisch spricht? Der Erzählung nach erkannte UPS-Gründer Jim Casey, dass das vorhandene Angebot an Post-Dienstleistungen in Deutschland nicht mit dem hiesigen Anspruch an Qualität und Pünktlichkeit mithalten konnte – demnach sah er einen optimalen Markt, auf den es sich lohnte zu expandieren. Ein weiterer Grund war das Postleitzahlsystem, das in Deutschland sehr gut entwickelt war.

7. Drohnen Ende März hat UPS die erste von der US-Bundesluftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) genehmigte Nutzung einer Drohne für kommerzielle Routineflüge bekannt gegeben – in der Metropolregion Raleigh (North Carolina).

8. Tracking Das Paket stets im Blick: 1997 hatte UPS noch eine Million Zugriffe in der Woche auf das Tracking-Tool, ein Jahr später waren es schon eine Million pro Tag. 2019 waren es eine Million alle sieben Minuten.

9. Air Hub in Köln/Bonn Die größte UPS-Niederlassung außerhalb der USA befindet sich in Deutschland. Am Flughafen Köln/Bonn kann der Logistiker bis zu 190.000 Pakete in der Stunde sortieren, das Hub ist der europäische Knotenpunkt des weltweiten UPS-Netzes.

10. Vor Ort UPS setzt sich für die Gemeinden ein, in denen der Logistiker arbeitet. 37.700 ehrenamtliche Stunden haben Mitarbeiter von UPS Deutschland im Jahr 2019 schon angesammelt.

11. Schule der Zusteller Das Trainingszentrum Integrad UPS betreibt zehn Trainingszentren in den USA und zwei in Europa, eines in Köln.

12. Logistik in der City Stadt ist für UPS nicht gleich Stadt. In Kooperation mit der jeweiligen Verwaltung arbeitet der Logistiker spezielle Strategien aus.

(NGZ)
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