Ötte Band aus dem Rhein-Kreis Neuss „Blauer Planet“ – ein Song für den Frieden

Neuss · Sänger Christian Otte, besser bekannt als Ötte, hat seinen sechs Jahre alten Song „Blauer Planet“ in einer remasterten Version neu veröffentlicht. Nie war er aktueller als heute.

 Die Ötte Band hofft auf Frieden (v. l.): Alex Könen, David Ucher, Amadeus Sektas, Ötte, Rene Radke und Thomas Puzig.

Die Ötte Band hofft auf Frieden (v. l.): Alex Könen, David Ucher, Amadeus Sektas, Ötte, Rene Radke und Thomas Puzig.

Foto: Ötte Band

Die Zeilen haben es in sich. „Raketen und Bomben fallen vom Himmel, wie ein Geschwür wütet der Krieg“, singt Christian Otte, der unter seinem Künstlernamen Ötte bis weit über die Musikszene des Rhein-Kreises Neuss hinaus bekannt ist. „Wer stirbt als nächstes den Heldentod?“, fragt Ötte, um kurz darauf festzuhalten „Kinder verhungern bei Wasser und Brot“, und am Ende fast schon einen Hilferuf „Ein letzter Schuss, ein Stoßgebet – es tut mir leid, blauer Planet“ zu formulieren. Es sind Zeilen aus dem Friedens-Song „Blauer Planet“. Eigentlich ist das Stück sechs Jahre alt, doch jetzt hat Ötte das Lied aus aktuellem Anlass in einer remasterten Version digital neu veröffentlicht. Und darin tritt mit jeder Faser der Wunsch nach Frieden, Menschlichkeit und einem verantwortungsvollen Umgang mit der Erde hervor.

Wer Ötte zuhört, der erkennt unüberhör- und unübersehbar etwas, das auf all seinen Alben und bei all seinen Auftritten deutlich wird: Er ist ein Musiker mit Botschaft; einer, der sich Gedanken über die Welt und ihren Zustand macht, der in diesen Tagen so bedenklich wie seit Jahrzehnten nicht mehr ist. „Blauer Planet“ – zu hören bei iTunes, Spotify Co. sowie auf Öttes Interetseite unter www.oette.net – ist nicht nur ein Friedenssong und ein Lied mit Haltung.

Es reiht sich auch in eine Tradition von Rocksongs ein, zu der unter anderem ein Stück eines Musikers gehört, den Ötte über die Maßen schätzt: Udo Lindenberg und sein „Wozu sind Kriege da?“. Und da schließt sich im Grunde ein Kreis, den Ötte ist durchaus ein Udo-Lindenberg-Ultra. Er hat den Mann, der als vielleicht einzig wahrer König im deutschen Rock und Pop gelten darf und stilsicher Hut statt Krone trägt, auch schon kennengelernt. Auf dem „Rockliner“, einer Kreuzfahrt, auf der Lindenberg mit Fans in See sticht und erforscht, was hinterm Horizont so los ist, haben sie bereits richtig schön gefeiert. Und im Udo-Lindenberg-Fanclub ist Ötte längst mit voller Begeisterung dabei.

Lindenberg ist nicht der einzige prominente Musiker, den Ötte bereits kennenlernte. Mit seiner Band stand er als Support für zum Beispiel Nena, Achim Reichel, BAP oder Extrabreit auf der Bühne, 1998 rockten Ötte und seine Musiker-Kollegen in Fanbussen während der Fußball-WM in Frankreich – und 2001 stand die Band mit Nina Hagen vor 60.000 Zuschauern in Berlin auf der Bühne.

Auf die Bühne, wenn auch in deutlich kleinerem Rahmen, geht es für Ötte und Band im April wieder. Dann wird das neue Album „Mayday“ veröffentlicht. „Endlich“, sagt Ötte. Denn fertig ist sein inzwischen elftes Studio-Album schon längst. Doch mit der Veröffentlichung musste die Band warten, denn auch Musiker bleiben von der Rohstoffkrise nicht verschont. „Wir bringen das Album auf Colored-Vinyl auf den Markt, und das haben wir schlicht lange nicht so, wie wir uns das gewünscht hätten, bekommen“, erklärt Ötte.

„Mayday“ erscheint nun am 23. April – und zwar als „Rundum-Paket“. „In der Vinyl-Box ist auch eine CD und ein Download-Code für das Album drin“, sagt Ötte. So kann jeder, der „Mayday“ erwirbt, es auf dem „Medium seiner Wahl“ hören. Zur Album-Veröffentlichung gibt es am 23. April auch ein Konzert. Das findet in Udo Lindenbergs Heimatstadt Gronau statt – in der Turbinenhalle des dortigen Rock‘n‘Pop-Museums.

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