Aktion im Rhein-Kreis Neuss Zehn Menschen zeigen ihr Gesicht im Einsatz für die Demokratie

Rhein-Kreis · Gegen Hass und für Demokratie – dazu ruft der Rhein-Kreis auch mit einer Plakat-Aktion auf. Zehn Frauen und Männer und ihr persönliches Statement.

 Kreisdirektor Dirk Brügge mit den Ausrichtern der Demokratie-Konferenz.

Kreisdirektor Dirk Brügge mit den Ausrichtern der Demokratie-Konferenz.

Foto: Rhein-Kreis/S. Büntig

„Diversität zulassen. Denn Demokratie bedeutet, Teil der Gesellschaft zu sein, ohne diskriminiert zu werden“, sagt Omeed Haydar Edo. Der 28 Jahre alte Nordiraker, der seit 2016 im Rhein-Kreis lebt und beim Jugendmirgrationsdienst in Dormagen arbeitet, ist einer von zehn, der sich für die Kampagne mit dem Slogan „Ich bin #demokratierelevant und was tust Du dafür?“ hat ablichten lassen und nun im Rhein-Kreis auf großflächigen Plakaten zu sehen ist. Er findet es wichtig, mitzureden, und möchte andere Migranten motivieren, sich auch mit Politik zu beschäftigen. „Natürlich ist es wichtig, in einem fremden Land erst einmal die Sprache zu lernen“, betont er. Das sei Voraussetzung für alles Weitere. Doch wichtig sei es auch, dass sich die Diversität der Menschen, die in einem Land leben, auch in der Politik widerspiegele.

 Anna Rajavi.

Anna Rajavi.

Foto: Rhein-Kreis Neuss

Im Rhein-Kreis Neuss waren und sind diese Plakate in Neuss, Meerbusch, Dormagen und Grevenbroich an Bushaltestellen, Citydisplays und Großflächen zu sehen und wurden auch in den sozialen Medien veröffentlicht. Kreisdirektor Dirk Brügge hatte die Kampagne zusammen mit Geschäftsführer Hermann Meyersick und Niederlassungsleiter Paul Lässig von der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH vorgestellt. Die stellte die städtischen Plakatflächen zum Selbstkostenpreis zur Verfügung. „Ich bin froh, dass wir diese Kampagne im Rhein-Kreis Neuss umsetzen können und sich so viele engagierte Menschen bereit erklärt haben, dabei mitzumachen. Wir wollen darauf hinweisen, dass alle Menschen demokratierelevant sind und dass es wichtig ist, sich für demokratische Werte einzusetzen“, erklärte Brügge.

 Mirac Göl.

Mirac Göl.

Foto: Rhein-Kreis Neuss

Für die 19 Jahre alte Anna Rajavi muss Demokratie die freie Entfaltung der Persönlichkeit fördern. Für die Jugendsprecherin des Vereins „Interkulturelle Projekthelden“ ist es wichtig, sich für Demokratie zu engagieren. Von vielen sei sie mittlerweile auf das Plakat angesprochen worden. „So kommt man ins Gespräch, und ich versuche, anderen jungen Menschen klar zu machen, wie wichtig es ist, in einer Demokratie zu leben“, betont sie. „Wenn jeder nur etwas dazu beiträgt und sich für die Demokratie einsetzt, dann haben Rassismus und Hass keinen Platz in dieser Welt“, ist sie überzeugt. Deutschland sei multikulturell, alle Menschen sollten ihrer Meinung nach dort willkommen sein.

 Omeed Haydar Edo.

Omeed Haydar Edo.

Foto: Rhein-Kreis Neuss
 Vethu.

Vethu.

Foto: Rhein-Kreis Neuss
 Stephanie Pampel.

Stephanie Pampel.

Foto: Rhein-Kreis Neuss
 Dirk Brügge.

Dirk Brügge.

Foto: Rhein-Kreis Neuss
 Ulla Bundrock-Muhs.

Ulla Bundrock-Muhs.

Foto: Rhein-Kreis Neuss
 Barbara Shahbaz.

Barbara Shahbaz.

Foto: Rhein-Kreis Neuss
 Karol.

Karol.

Foto: Rhein-Kreis Neuss

„Was hast Du an der Haltestelle zu suchen?“ Diesen Satz hat der 18-jährige Mirac Göl, der das Norfer Gymnasium besucht, in den vergangenen Wochen öfters gehört. Kein Wunder. Gehört doch auch er zu den zehn Frauen und Männern, die die Kampagne mit ihrem Porträt und einem Zitat unterstützt haben. Göl arbeitet im Neusser Jugendzentrum Inkult. Dort spricht er fast täglich mit vielen jungen Leuten aus vielen unterschiedlichen Kulturen. Seine Stimme „hörbar machen“ will er auch mit der Teilnahme an der Plakat-Aktion. „Jeder kann und sollte sein Gesicht für die Demokratie zeigen“, sagte Dirk Brügge bei der Demokratie-Konferenz. Denn: „Demokratie sollte nicht als Selbstverständlichkeit angesehen werden.“

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