Arbeiten im Rhein-Kreis Neuss Jobcenter hilft Ukrainern bei der Suche nach Arbeit

Rhein-Kreis · Viele Ukrainer, die wegen des Kriegs geflüchtet sind, suchen an ihrem Aufenthaltsort nach Arbeit. Wie das Jobcenter Rhein-Kreis Neuss und die Agentur für Arbeit helfen.

 Das Jobcenter an der Karl-Arnold-Straße in Neuss.

Das Jobcenter an der Karl-Arnold-Straße in Neuss.

Foto: Simon Janssen

Die Sprache ist der große Schlüssel – und ein Job. Bis Mitte August hat das Jobcenter Rhein-Kreis Neuss rund 1600 Erstgespräche mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine geführt, rund 77 Prozent davon sind weiblich. Das Ziel: die berufliche Integration. Das teilt das Jobcenter auf Anfrage unserer Redaktion mit. Aber welche Jobs die Ukraine-Flüchtlinge suchen und in welche Arbeitsplätze sie bereits vermittelt werden konnten – dazu gibt es bislang keine Statistik. Auch, weil vieles noch in der ersten Phase steckt: der Vermittlung von Sprachkenntnissen.

Die Mitarbeiter des Jobcenters stellten in Gesprächen mit den Ukrainern fest, dass ein Großteil von ihnen eine abgeschlossene Ausbildung oder einen akademischen Abschluss vorweisen kann. „Anzumerken ist aber, dass Studienabschlüsse in Deutschland teils nur sehr bedingt verwertbar sind, da sich die Standards sehr unterscheiden“, erklärt Kristina Schmelzer, Sprecherin des Jobcenters Rhein-Kreis Neuss. „Aktuell laufen noch sehr viele Anerkennungsverfahren.“

Bei der Agentur für Arbeit waren im Rhein-Kreis Neuss zum Stichtag 12. Juli insgesamt 519 arbeitslose Menschen aus der Ukraine gemeldet. Aktualisierte Zahlen gibt es mit dem Arbeitsmarktbericht am 31. August. Um diese Menschen mit einem Arbeitsplatz zu versorgen, wurden in einem ersten Schritt Stellenangebote gesammelt. Claudia Kamper, Bereichsleiterin der auch für den Rhein-Kreis Neuss zuständigen Agentur für Arbeit Mönchengladbach, erklärt, man habe die Gespräche mit Arbeitgebern auch genutzt, um zu fragen, ob sich die Betriebe vorstellen können, Ukrainer aufzunehmen, zum Beispiel weil die Sprachkenntnisse auch Englisch oder Russisch sein können, weil möglicherweise ein Teamleiter eine dieser Sprachen beherrscht und übersetzen könnte. „In einem zweiten Schritt wurden Ukrainer auf deutscher und ukrainischer Sprache mit konkreten Angeboten angeschrieben“, erklärt Kamper.

Aktuell befinde man sich aber mit der weitaus überwiegenden Zahl der Ukrainer noch in der Phase der Beratung und der Sprachkurse. „Wir sehen aber auch, dass ihnen viele Arbeitgeber Angebote machen“, erklärt Kamper. Wer sich informieren möchte, kann dies über die kostenfreie Hotline der Agentur für Arbeit unter 0800 4555500.

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