Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss IHK hilft Unternehmen bei Anträgen auf Corona-Hilfen

Neuss · Die Corona-Pandemie hat auch drastische wirtschaftliche Folgen. Zum Teil sind Umsätze von Firmen nahezu komplett weggebrochen. Unternehmen, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, können ab 27. März die „NRW-Soforthilfe 2020“ bei der Bezirksregierung Düsseldorf beantragen.

 Jürgen Steinmetz ist Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein.

Jürgen Steinmetz ist Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein.

Foto: IHK

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein bietet bei der Antragstellung ihre Hilfe an. Darauf macht die Kammer aufmerksam. Die elektronischen Antragsformulare sind ab Freitag unter www.wirtschaft.nrw/nrw-soforthilfe-2020 zu finden.

Bund und Land unterstützen kleine und mittlere Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen sowie Solo-Selbstständige, Freiberufler und Gründer. Das Corona-Soforthilfeprogramm des Bundes sieht für Kleinunternehmen direkte Zuschüsse in Höhe von 9000 Euro beziehungsweise 15.000 Euro vor. Die Landesregierung stockt das Programm auf und unterstützt über die „NRWSoforthilfe 2020“ Unternehmen mit 10 bis 50 Beschäftigten mit 25.000 Euro. Die Anträge können bis zum 30. April gestellt werden. „Wir sind froh, dass die Programme so schnell auf den Weg gebracht wurden“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Nun muss das Geld aber auch so schnell wie möglich bei den Unternehmen ankommen.“

Deshalb habe man mit der Landesregierung vereinbart, dass die IHK die Unternehmen bei der elektronischen Antragstellung unterstützt. „Dazu werden wir unsere Corona-Hotline nochmal personell aufstocken, die Dienstzeiten ausdehnen und auch am Sonntag erreichbar sein“, so Steinmetz. Montags bis freitags ist die Hotline von 7 bis 19 Uhr, am Samstag von 10 bis 16 Uhr und am Sonntag von 10 bis 14 Uhr besetzt. Sie ist unter der Telefonnummer 02151 635424 erreichbar.

Dass Unterstützungsmaßnahmen für zahlreiche Unternehmen in der Region relevant sind, hat eine Blitzumfrage der IHK zu den Auswirkungen der Corona-Krise, an der sich 250 Unternehmer beteiligt haben, ergeben. 77,7 Prozent der befragten Unternehmen stufen das Kurzarbeitergeld aktuell als besonders wichtig ein. Jeweils etwas mehr als die Hälfte empfindet sowohl Soforthilfen als auch Steuerstundungen und die Herabsetzung von Vorauszahlungen als wesentliche Maßnahmen für ihr Unternehmen. Darlehen über die KfW oder die Förderbanken der Länder werden von fast 30 Prozent in Betracht gezogen. Bankkredite (17 Prozent) und Bürgschaften (11,2 Prozent) werden dagegen nur von wenigen Unternehmern erwogen. Auf die Frage, wo die Politik dabei kurz- bis mittelfristig nachsteuern müsse, sehen rund 55 Prozent Handlungsbedarf bei den Soforthilfen in Form von Zuschüssen.

(NGZ)
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