Unternehmen mit Sitz in Neuss „Mittelstands-Oscar“ für GfA Elektromaten

Neuss · Das Neusser Unternehmen ist mit dem „Großen Preis des Mittelstands“ ausgezeichnet worden. Das Unternehmen setzt auch stark auf Nachwuchskräfte. Ein Besuch in der Firmen-Zentrale.

 GfA Elektromaten ist Preisträger beim „Großen Preis des Mittelstands“ (v.l.): Jörn Böhl (geschäftsführender Gesellschafter), Jörg Madest (Leiter Vertreib und Produktmanagement) und Stephan Kleine (geschäftsführender Gesellschafter).

GfA Elektromaten ist Preisträger beim „Großen Preis des Mittelstands“ (v.l.): Jörn Böhl (geschäftsführender Gesellschafter), Jörg Madest (Leiter Vertreib und Produktmanagement) und Stephan Kleine (geschäftsführender Gesellschafter).

Foto: Foto: Judith Michaelis (jumi)

Die kleine Skulptur hat einen Ehrenplatz bekommen: Auf einem Sockel unter Glas steht sie in der Firmenzentrale des Neusser Unternehmens GfA Elektromaten, das an der Wiesenstraße auf der Stadtgrenze zu Düsseldorf beheimatet ist, und erinnert an den Oscar, wie man ihn aus Hollywood kennt. Beide Preise werden nicht nur für herausragende Leistungen – der eine in der Filmbranche, der andere in der mittelständischen Wirtschaft – verliehen; tatsächlich hieß die Skulptur, mit der das Neusser Unternehmen kürzlich ausgezeichnet wurde, früher auch einmal so und unterschied sich lediglich in der Schreibweise: Oskar. Denn verliehen wird der „Große Preis des Mittelstands“ von der Oskar-Patzelt-Stiftung. GfA Elektromaten ist in diesem Jahr eines von vier Unternehmen aus NRW, das von der Jury bedacht wurde und den Hauptpreis erhielt. Nominiert waren insgesamt 407 Bewerber aus NRW.

Natürlich sind sie in der Firmenzentrale an der Wiesenstraße stolz auf die Auszeichnung. Schließlich werden mit dem „Großen Preis des Mittelstands“ Unternehmen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für die mittelständische Wirtschaft verdient gemacht haben. Fünf Wettbewerbskategorien sind dabei ausschlaggebend: Gesamtentwicklung des Unternehmens, Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Modernisierung und Innovation, Engagement in der Region sowie Service, Kundennähe und Marketing. „Der Preis ist natürlich eine sehr schöne Bestätigung für unsere Arbeit“, sagt Jörn Böhl, der zusammen mit Stephan Kleine geschäftsführender Gesellschafter der GfA ist.

Das Unternehmen ist Marktführer bei Antriebssystemen für Industrietore und vertreibt pro Jahr rund 250.000 Antriebe und 170.000 Torsteuerungen. GfA ist dabei auf stetem Wachstumskurs. „Wir haben alle zehn Jahre eine Verdopplung der Stückzahl“, sagt Böhl. Die Produkte werden auftragsbezogen innerhalb weniger Tage in mehr als 5000 Varianten hergestellt. Zum Einsatz kommen sie rund um den Globus, zum Beispiel auch im Olympiastadion in London oder als Torantrieb in Flugzeughangars.

Der Wachstumskurs zeigt sich auch am Standort Neuss. Er wurde in den vergangenen Jahren bereits deutlich erweitert. Auf einem rund 30.000 Quadratmeter großen Grundstück sind dort Verwaltung und Vertrieb, Konstruktion und Service, Fertigung, Montage, Logistik sowie Muster- und Prototypenbau zu Hause. Für weiteres Wachstum verfügt GfA am Standort bereits über eine Erweiterungsfläche.

Das Unternehmen hat derzeit rund 270 Mitarbeiter und setzt stark auf Ausbildung. Junge Menschen können dort sechs verschiedene Berufe erlernen: Industriekaufmann, Technischer Produktdesigner, Zerspanungsmechaniker, Elektroniker, Fachinformatiker und Fachlagerist. „Natürlich ist der Fachkräftebedarf auch bei uns ein Thema“, sagt Stephan Kleine. Und da ist es wie in der Fußball-Bundesliga: Nachwuchsförderung ist ein zentraler Weg, um das Team für die Zukunft gut aufzustellen. In Kooperation mit Schulen engagiert sich GfA daher auch in der Berufsorientierung. Aktuell hat das Unternehmen 24 Auszubildende. Die Perspektiven sind gut: Ein Großteil bleibt auch nach der Ausbildung. Das trifft zum Beispiel auf Ana Bravo zu. Die 29-Jährige hat ihre Ausbildung bei GfA gemacht, heute ist sie dort als Konstrukteurin tätig.

Auszubildender Jan Fischer und Konstrukteurin Ana Bravo in der Firmenzentrale an der Wiesenstraße.

Auszubildender Jan Fischer und Konstrukteurin Ana Bravo in der Firmenzentrale an der Wiesenstraße.

Foto: Foto: Judith Michaelis (jumi)

Natürlich setzt GfA einen Fokus auf Personal- und Persönlichkeitsentwicklung und geht dabei auch neue Wege. Jan Fischer (23) macht im Unternehmen derzeit eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Im nächsten Jahr geht es für ihn acht Wochen lang nach Australien. In der Nähe von Sydney hat GfA – ebenso wie nahe Birmingham (Vereinigtes Königreich) – eine Dependance. Dort wird Jan Fischer einen Teil seiner Ausbildung absolvieren.

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