Neuss Rhein-Kreis gibt Geld für Arbeitsprojekt "Neusser Weg"
Neuss · Das Projekt "Neusser Weg", das schwer vermittelbaren Jugendlichen zu einem Ausbildungsplatz oder Job verhelfen soll, erhält eine neue Geldspritze. Der Rhein-Kreis Neuss schießt der Initiative insgesamt 190 000 Euro zu. Einen entsprechenden Zuwendungsbescheid überreichten Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Kreisdirektor Dirk Brügge nun an die Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Neuss und das Bildungszentrum der Kreishandwerkerschaft. "Wir versuchen, für jeden Jugendlichen eine angemessene Ausbildungsstelle zu bekommen, und freuen uns, dass wir viele Institutionen im Rhein-Kreis haben, die uns dabei helfen", sagte Landrat Petrauschke. Neben dem Rhein-Kreis ist das Jobcenter zweiter Geldgeber des Projektes.
Die Initiative "Neusser Weg" wird betrieben von einer Trägergemeinschaft aus Kreishandwerkerschaft, der Berufshilfe der Awo, der Beschäftigungsförderungsgesellschaft des Rhein-Kreises und des Berufsförderungszentrums Schlicherum. Sie vermitteln Jugendlichen, die Schwierigkeiten bei der Lehrstellen- und Jobsuche haben, einen Berufscoach. Der Pädagoge findet heraus, worin konkret der Jugendliche Unterstützung braucht. "Und diese Unterstützung bekommt er dann auch", sagt Projektleiter Wolfgang Nyssen vom Bildungszentrum der Kreishandwerkerschaft. "Im Idealfall steht am Ende ein Berufsabschluss."
Der Coach sorgt für eine Berufsvorbereitung, eine Einstiegsqualifizierung, arbeitet mit Hilfe von erfahrenen Anleitern in Werkstätten an persönlichen Fähigkeiten wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit - und vermittelt im besten Fall einen Praktikums- oder sogar Ausbildungsplatz, der passt. Auch die Ausbildung begleitet der Coach, um frühzeitig auf Krisen reagieren zu können. 125 Plätze gibt es, das Angebot richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren in Neuss, Meerbusch, Kaarst und Korschenbroich.
"Wenn wir Kinder in die Langzeitarbeitslosigkeit abrutschen lassen, dann bekommen wir sie nicht mehr heraus", sagt Kreisdirektor Dirk Brügge. "Wir wollen ganze Generationsketten im Sozialhilfebezug unterbrechen."