Neusser Woche Retter im Sturm: Einfach mal Danke sagen

Neuss · Der stärkste Sturm seit elf Jahren ist über Nordrhein-Westfalen und den Rhein-Kreis Neuss hinweggefegt, mit weit mehr als 100 Kilometern pro Stunde. Das war nicht mehr ungemütlich, das war gefährlich, teilweise sogar lebensgefährlich.

 Die Feuerwehr Neuss im Sturm-Einsatz. Viele Neusser bedankten sich in den Sozialen Medien für Rettungsaktionen während des Sturms "Friederike".

Die Feuerwehr Neuss im Sturm-Einsatz. Viele Neusser bedankten sich in den Sozialen Medien für Rettungsaktionen während des Sturms "Friederike".

Foto: Lena Hogekamp

Und was bleibt nach einem solchen Tag? Viel zum Aufräumen, einiges zum Reparieren, manches auch zum Neuaufbau. Bei aller Aktivität, die unmittelbar nach solchen Ereignissen einsetzt, und allem Bemühen, eventuelle Schäden so schnell wie möglich zu regeln, sollten wir uns aber auch Zeit nehmen, noch einmal kurz zurückzublicken: 430 Mal rückten die Feuerwehren im Rhein-Kreis aus, fast 160 Mal die Polizei. Die ganze Nacht hindurch und auch noch gestern waren neben den hauptamtlichen vor allem hunderte ehrenamtliche Helfer im Dienst, oft unterstützt von weiteren Organisationen, die teilweise mit ganz einfachen Dingen wie Kaffee und Brötchen dafür sorgten, dass den Rettern nicht die Puste ausging. Selbstverständlich ist das alles nicht, auch wenn die Haltung vielleicht weit verbreitet ist. Ob Hauptamtliche, die Überstunden schieben ohne Ende und sogar ihr Leben riskieren, oder Ehrenamtliche, die genauso im Einsatz sind - alle haben am Tag danach vor allem eines verdient: ein großes Dankeschön. Toll ist, dass genau das bereits während der Sturm noch tobte und gestern dann noch weiter auch passiert ist. Vor allem bei Facebook und Twitter sagten viele Menschen Danke bei Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften. "Gut, dass es euch gibt", "Unfassbar, was ihr da seit Stunden leistet", "Wir sind einfach nur froh, dass uns geholfen wurde" - Statements wie diese finden sich zuhauf, oft ergänzt durch kurze Berichte, in denen Sturm-Betroffene erzählen, was ihnen passiert ist und wie ihnen geholfen wurde. Für manchen Polizisten, Feuerwehrmann oder Rettungssanitäter wird es etwas Balsam auf die Seele sein, denn nicht selten erleben sie es umgekehrt: Im Einsatz unmittelbar oder auch "nur" digital sind sie immer häufiger Ziel von verbalen oder sogar handgreiflichen Attacken. Gut zu sehen, dass es auch andere Stimmen gibt. Vielleicht melden die sich einfach mal öfter zu Wort - auch wenn es nicht um einen Sturm, sondern einen Shitstorm geht.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: kolumne@ngz-online.de

(ki-)
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