Neuss Rennverein kann Pacht nicht zahlen

Neuss · Die Furcht der Neusser UWG, die im Wirtschaftsausschuss vor dem "Millionengrab Rennbahnpark" gewarnt hatte, scheint nicht ganz unberechtigt zu sein.

Denn obwohl der Neusser Reiter- und Rennverein intensive Gespräche mit der Landesregierung führt, ist absehbar, dass dem Verein ab März Einnahmen in Höhe von 130 000 Euro fehlen, weil Landesmittel aus dem "Spiel 77" gekürzt werden.

"Wir werben derzeit dafür, dass die Kürzung zumindest abgefedert wird", sagt Präsident Jan Antony Vogel. Der Chef des Rennvereins, der im April als Geschäftsführer zum Deutschen Galopper Dachverband wechselt, ist von der Stadt gebeten worden, ein Konzept zu entwickeln, wie es nach der dramatischen Mittelstreichung weitergehen soll. Auch wenn das Ergebnis noch nicht vorliegt, steht eines doch schon fest: Der Verein sieht sich nicht in der Lage, die jährliche Pacht in Höhe von 100 000 Euro an die Stadt künftig weiter zu zahlen. "Das ist völlig ausgeschlossen", sagt Vogel. Zwar sei es durchaus möglich, zusätzliche Erträge zu generieren, "aber nicht in dieser Höhe", sagt der Vereinspräsident. Zumal die Mehreinnahmen aus dem Rennbetrieb kommen müssen, weil die Erlöse aus den Veranstaltungen von Neuss-Marketing auch dem dortigen Budget zufließen. Die Rede ist derzeit von einer geringeren Pacht oder gar einem Pachterlass.

Die Stadt hat - so ihre Antwort auf die Anfrage der UWG-Fraktion - keinen Notfallplan für den Fall entwickelt, dass in Neuss keine Pferderennen mehr stattfinden können. Auch ein Konzept für eine Nutzung des Parks ohne Rennsport gibt es nach Aussage der Verwaltung nicht. Dabei wäre das unter Umständen angebracht: "Wir haben ein Sonderkündigungsrecht auf den Pachtvertrag", sagt Vogel. "Und das werden wir gegebenenfalls auch nutzen."

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