Neuss Regiobahn soll auch am "Etienne" halten

Neuss · Seit 1999 fährt die Regiobahn von Kaarst nach Neuss – ohne Stopp in der Nordstadt. Jetzt dürfen die Further hoffen: Im Sommer 2014 soll der erste Spatenstich für den Bau einer Haltestelle "Am Johanna-Etienne-Krankenhaus" erfolgen.

 Noch stoppt die Regiobahn an der Geulenstraße nicht. Das soll sich aber bald ändern. Ratsfrau Anne Holt kündigt an, dass im Sommer 2014 der Spatenstich für den Haltepunkt an der Morgensternsheide erfolgen soll.

Noch stoppt die Regiobahn an der Geulenstraße nicht. Das soll sich aber bald ändern. Ratsfrau Anne Holt kündigt an, dass im Sommer 2014 der Spatenstich für den Haltepunkt an der Morgensternsheide erfolgen soll.

Foto: A. Woitschützke

Seit 1999 fährt die Regiobahn von Kaarst nach Neuss — ohne Stopp in der Nordstadt. Jetzt dürfen die Further hoffen: Im Sommer 2014 soll der erste Spatenstich für den Bau einer Haltestelle "Am Johanna-Etienne-Krankenhaus" erfolgen.

"... und sie bewegt sich doch!" Der bekannte, Galileo Galilei zugeschriebene Spruch liegt nahe, wenn in diesen Tagen eine positive Nachricht die Runde macht, an die kaum noch ein Bürger glauben mochte: Die Nordstädter dürfen sich jetzt konkret auf eine Regiobahn-Haltestelle an der Morgensternsheide freuen. "Der erste Spatenstich ist im Sommer 2014 möglich", nennt CDU-Ratsfrau Anne Holz einen Termin, um den sie seit mehr als zehn Jahren kämpft.

Die Station an der Geulenstraße wird vermutlich den Namen "Am Johann-Etienne-Krankenhaus" tragen. Experten schätzen das Investitionsvolumen auf rund vier Millionen Euro; inklusive des erforderlichen Trassenausbaus auf zwei Gleisen zwischen dem Stopp "Ikea" in Kaarst und dem neuen Haltepunkt auf der Neusser Furth.

Sollte der bereits gestellte Antrag auf Bezuschussung erfolgreich sein, würden 85 Prozent der Kosten vom Land übernommen. Die Finanzierung ist noch nicht abschließend gesichert. Fest scheint aber zu stehen, dass sich mit den St.-Augustinus-Kliniken, die das "Etienne" betreiben, ein privates Unternehmen an den Investitions- und Betriebskosten beteiligen könnte. "Wir haben grundsätzliches Interesse an diesem Projekt angemeldet", bestätigte Augustinus-Chef Paul Neuhäuser, "ob und wenn ja, wie wir uns beteiligen, darüber muss aber noch im Detail gesprochen werden."

Für Anne Holt eine gute Perspektive: "Die Kosten, die bei der Stadt Neuss hängen bleiben, sind somit gar nicht so gewaltig." In Zeiten, in denen in den öffentlichen Kassen Leere herrscht, ein wichtiges Argument. Auch die Stadtwerke schauen aufmerksam auf die Fortschritte, die an der Geulenstraße erzielt werden. "Im Rahmen der bestehenden Gesetze und Vereinbarungen zum Öffentlichen Personennahverkehr sind wir gern dabei", sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Heinz Runde. Im Klartext: Er kann sich vorstellen, dass auch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zu einer Übernahme der Betriebskosten bereit wäre und würde sich dafür einsetzen. "Es ist alles auf einem sehr guten Weg", strahlt dann auch Dr. Christian Will. Der erfahrene Kaarster Kommunalpolitiker ist seit 1992 Vorsitzender des Aufsichtsrates der Regiobahn GmbH.

Die jetzt zum Greifen nahe neue Haltestelle an der Geulenstraße wäre ein weiteres Kapitel einer Erfolgsgeschichte, die vor mehr als zwanzig Jahren 1992 mit der Gründung des privaten Schienenverkehr-Unternehmens begann. Seit 1999 fährt die Regiobahn von Kaarst über Neuss und Düsseldorf nach Mettmann. Dort ist bisher Endstation. Bereits im Februar kam bei der Regiobahn Freude auf: Da wurde bekannt, dass der lange gewünschte Ausbau der Strecke S 28 von Mettmann über Wülfrath-Düssel nach Wuppertal mit insgesamt 45 Millionen Euro vom Land getragen wird.

Jetzt soll also bald der nächste Wunsch in Erfüllung gehen, der seit langem auf seine Realisierung wartet. Eine Haltestelle und die damit verbundene Anbindung an das öffentliche Schienennetz soll die verkehrliche Situation rund um das Johanna-Etienne-Krankenhaus nachhaltig entlasten.

(NGZ/rl)
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