Neuss Raubserie: Polizei fahndet im TV nach Verdächtigem
Neuss · Die Polizei aus dem Rhein-Kreis fahndet im Fall einer NRW-weiten Raubserie via TV nach einem der Hauptverdächtigen. Am Mittwoch werden Ermittler der Neusser Kripo im Studio der Fernsehsendung "XY" (ZDF, 20.15 Uhr) sein und um Hinweise aus der Bevölkerung bitten.
Der 37-jährige Said Boullam soll an einer Serie von Raubüberfällen auf Verbrauchermärkte und Geldinstitute in ganz Nordrhein-Westfalen beteiligt gewesen sein. Für Hinweise, die zu seiner Ergreifung führen, ist unter Ausschluss des Rechtsweges eine Belohnung in Höhe von insgesamt bis zu 19.800 Euro ausgesetzt.
Die Täter hatten die Opfer zum Ende der Überfälle mit Pfefferspray eingesprüht. Inzwischen konnte die Polizei in Neuss kurz nach einem Bankraub im November 2010 in Nettersheim (Eifel) einen der mutmaßlichen Täter festnehmen. Bei ihm wurde ein Teil der Raubbeute sichergestellt. Weiterführende Ermittlungen führten kurz vor dem Jahreswechsel zur Festnahme eines zweiten der ursprünglich drei an dieser Tat beteiligten Täter. Einer der Festgenommenen legte ein umfangreiches Geständnis ab. Dabei gab er nicht nur weitere Raubstraftaten zu, sondern benannte auch seine Mittäter und die ihm bekannten Raubstraftaten. Inzwischen erweiterten sich daher die Ermittlungen der Polizei in Neuss auf insgesamt 25 Raubüberfälle in NRW.
Neben den beiden Festgenommenen, die wegen des Bankraubes in Nettersheim bereits zu hohen Haftstrafen verurteilt wurden, sitzen derzeit vier weitere Beschuldigte wegen des Verdachts der Beteiligung an den Raubstraftaten in Untersuchungshaft.
Said Boullam, der mit internationalem Haftbefehl gesucht wird, ist deutscher Staatsangehöriger marokkanischer Abstammung. Er ist ca. 1,85 Meter groß, hat eine schlanke bis kräftige Gestalt sowie dunkles Haar und braune Augen. Er spricht deutsch mit arabischem Akzent und verfügt über gute Kontakte nach Marokko und Belgien, eventuell auch nach Frankreich.
Die Polizei fragt nun: Wer kann Angaben zum derzeitigen Aufenthaltsort von Boullam oder dessen Kontaktpersonen machen? Hinweise nimmt die Kripo unter der Rufnummer 02131-3000 entgegen.
