Neuss Ramsauer schwitzt in Neuss - und macht Wahlkampf

Neuss · Wahlkampf ist kein leichtes Geschäft. Wie hart es werden kann, musste Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Dienstag in der Eventhalle erleben. In das überhitzte Industriegebäude am Hafen hatte die Mittelstandsvereinigung der CDU im Rhein-Kreis (MIT) den Minister eingeladen – "ein Hot-Spot von Neuss", warb Hafen-Chef Rainer Schäfer augenzwinkernd für Verständnis. Ramsauer, der zunächst angesichts der einleitenden Vorträge der Unternehmensvertreter von Dachser, UPS und Neuss-Düsseldorfer Häfen etwas lethargisch wirkte, war bei seiner eigenen Rede dann aber voll konzentriert. Eindringlich legte er den rund 200 Besuchern sein politisches Hauptanliegen ans Herz: Mehr Geld für die Infrastruktur.

 Jens Hartmann, Minister Peter Ramsauer, Hermann Gröhe.

Jens Hartmann, Minister Peter Ramsauer, Hermann Gröhe.

Foto: WOI

Wahlkampf ist kein leichtes Geschäft. Wie hart es werden kann, musste Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Dienstag in der Eventhalle erleben. In das überhitzte Industriegebäude am Hafen hatte die Mittelstandsvereinigung der CDU im Rhein-Kreis (MIT) den Minister eingeladen — "ein Hot-Spot von Neuss", warb Hafen-Chef Rainer Schäfer augenzwinkernd für Verständnis. Ramsauer, der zunächst angesichts der einleitenden Vorträge der Unternehmensvertreter von Dachser, UPS und Neuss-Düsseldorfer Häfen etwas lethargisch wirkte, war bei seiner eigenen Rede dann aber voll konzentriert. Eindringlich legte er den rund 200 Besuchern sein politisches Hauptanliegen ans Herz: Mehr Geld für die Infrastruktur.

"Nur wenn wir auf allen Verkehrswegen gut aufgestellt sind, können wir unsere Wirtschaftskraft erhalten", sagte Ramsauer, der als Mittel zum Erhalt und Ausbau der Straßen immer eine PKW-Maut favorisiert hatte, sich damit aber nicht hatte durchsetzen können. "Jetzt müssen die Investitionen aus dem Bundeshaushalt kommen", forderte Ramsauer, der darauf hinwies, wie stark Güter- und Personenverkehr in den kommenden Jahren zunehmen werden. "Wir schätzen eine Zunahme allein des Frachtverkehrs um mindestens 60 Prozent bis 2030", sagte er. Ein weiteres Anliegen ist ihm daher die Bündelung der Verkehre, etwa mit Lang-Lkw oder durch den Ausbau des Fernbusverkehrs.

"Wir müssen die Effizienz des Verkehrs steigern", sagte Ramsauer, der — ganz Wahlkämpfer — seinen CDU-Kollegen Hermann Gröhe, der ihn zu der MIT-Veranstaltung eingeladen hatte, ausgiebig lobte, und beim Anblick von Ex-Landesverkehrsminister Lutz Lienenkämper geradezu rührselig wirkte. "Lutz, auf mich kannst du dich verlassen, der Ramses ist für dich da", rief er seinem Parteifreund zu. Nach einem Exkurs zu den Streiks der Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsämter ("ich muss reformieren und lasse mich von Verdi nicht unter Druck setzen") und der Luftfahrt ("wir brauchen einen ,open sky'") beantwortete der Minister trotz Zeitdruck — im Anschluss hatte er einen Termin zur Besichtigung der maroden A1-Rheinbrücke in Leverkusen — die Fragen der Zuhörer. Und Ramsauer erzählte, dass er die Quirinus-Stadt kennt: "Mein Vater hatte eine Mühle und als Kind bin ich oft mitgefahren, wenn wir in Neuss Schrot ordern mussten", verriet er.

(hko)
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