Neuss Projekt Fackelbauhalle beerdigt

Neuss · Drei Jahre lang schon planen Schützen und Karnevalisten aus Holzheim und Reuschenberg gemeinsam den Bau einer Wagen- und Fackelbauhalle. Nach Mehrheitsbeschluss der Mitglieder steigen die Reuschenberger jetzt aus.

So schön war der Neusser Fackelzug 2011
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So schön war der Neusser Fackelzug 2011

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Die Reuschenberger Bürgerschützen stellen die Zusammenarbeit an dem Gemeinschaftsprojekt Fackelbauhalle ein. Mit diesem weitreichenden Beschluss der Mitgliederversammlung ziehen die Reuschenberger einen Strich unter ein Thema, das seit gut drei Jahren diskutiert wird, und stellen damit die Holzheimer Schützen und Karnevalisten vor ein großes Problem.

"Wenn Reuschenberg nicht mitmacht, ist die Finanzierung kaum zu schaffen", kommentiert Günter Mertens, Generaloberst des Bürger-Schützenvereins Holzheim die Nachricht aus dem Nachbarort.

Angestoßen wurde die Idee, eine von allen drei Vereinen gemeinsam finanzierte Wagen- und Fackelbauhalle anzustreben, aus einer Notlage heraus. Sowohl in Reuschenberg als auch in Holzheim mussten sich die Vorstände Jahr für Jahr sehr mühen, um ausreichend Plätze für die fackelbauenden Züge oder die Karnevalisten zu finden.

2008 befand Reuschenbergs Schützenpräsident Hardy Nottinger, dass es so nicht weitergehen könne, und im Schulterschluss mit den Nachbarvereinen reifte die Idee einer gemeinsamen Initiative. Die gipfelte im Juni 2010 in dem Ratsbeschluss, dass die Stadt für den Hallenneubau gegenüber dem Eingang zum Südfriedhof ein Grundstück zur Verfügung stellt. Ob das je zu diesem Zweck gebraucht wird?

"Eine gute Idee" nennt Nottinger das Vorhaben noch immer, Doch über die "kam im Laufe der Zeit eine Diskussion auf". Die wurde vor allem in den Korps geführt, aus deren Mitte jetzt auch der Antrag gestellt wurde, die Planungen einzustellen.

Einige Züge hatten den Fackelbau eingestellt, andere in der Zwischenzeit auf anderem Weg einen Platz für diese Arbeit aufgetan. Das nahm den Druck von den Schützen, unter denen sich etliche wegen der Finanzierung dieser Halle Sorgen machten. Lohnt eine solche Investition, die den Verein noch dazu auf Jahre bindet? Eine Mehrheit entschied: Nein.

Eine ähnliche Skepsis hört auch das Holzheimer Komitee aus seinen Korps. Denen war das Projekt vorgestellt und mit der Anfrage verbunden worden, ob für Bau und Unterhalt der Halle auch eine Beitragserhöhung mitgetragen würde. Die Antwort sei sehr verhalten ausgefallen, sagt Mertens.

Zumal die Schützen noch auf eine Halle im Ortskern zurückgreifen können, die allerdings nur noch von Jahr zu Jahr angemietet werden kann. Irgendwann soll an ihrer Stelle neu gebaut werden. Vor diesem Hintergrund wollten die Schützen bei der Generalversammlung im April 2012 das Thema aufrufen, dass sie angesichts der Feiern zum 175-jährigen Vereinsbestehen in diesem Jahr erst einmal zurückgestellt hatten.

(NGZ)
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