Neuss Preise für Immobilien steigen

Neuss · Schlüsselfertige Ein- und Zweifamilienhäuser sind gefragt. Im Vergleich zu 2009 wurden im Vorjahr stadtweit doppelt so viele Objekte verkauft. Der Gutachterausschuss für den Grundstücksmarkt Neuss legt seinen Bericht vor.

 Immobilienmakler Alexander Busch vor einem hochpreisigen Objekt in der Bolssiedlung.

Immobilienmakler Alexander Busch vor einem hochpreisigen Objekt in der Bolssiedlung.

Foto: woi

Der Markt ist in Bewegung. Neusser Grundstücke und Immobilien sind gefragt — Tendenz steigend. Dabei liegen vor allem schlüsselfertig errichtete Ein- und Zweifamilienhäuser im Trend. Im Vergleich zu 2009 haben sich die Kauffälle und der stadtweite Gesamtumsatz im Vorjahr verdoppelt. Im Mittel kosteten diese Häuser beim Erstbezug 290 000 Euro.

Die Preise für gebrauchte Ein- oder Zweifamilienhäuser legten um 1,5 Prozent zu und notierten bei durchschnittlich 235 000 Euro. Das geht aus dem jüngsten Bericht zum Grundstücksmarkt in Neuss hervor, den der Gutachterausschuss der Stadt jetzt auch den politischen Gremien vorlegte.

Die Gutachter um den Vorsitzenden Peter Rath bestätigen, was im März bereits die in der so genannten Immobilienbörse zusammengeschlossene Neusser Makler und Hausverwalter veröffentlicht hatten: "Häuser in Neuss sind teurer geworden. Das liegt daran, dass es in der Stadt wenig Baugrund gibt."

Auch die Nachfrage und damit die Preise für Eigentumswohnungen steigen. Der Umsatz für "gebrauchte" Einheiten übertraf in Neuss 2011 erstmals seit 2005 wieder die Grenze von 40 Millionen Euro. Nach Jahren der rückläufigen bis stagnierenden Preise zog das Niveau für Weiterverkäufe um rund zwei Prozent an. Der mittlere Kaufpreis für eine gebrauchte Eigentumswohnung lag, so die städtischen Gutachter, bei rund 1290 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Und noch eins stellt der Grundstücksmarktbericht fest: "Schwerpunkte bilden Wohnungen mit gehobener Ausstattung in guten Wohnlagen." Dort schnellen selbst die Durchschnittspreise in Neubauten auf 2320 Euro hoch.

Die spürbare Belebung des Immobilienmarktes hierzulande hat ihre Gründe. "Euro-Krise und Inflationsangst treiben die Deutschen verstärkt in Immobilien", sagt Alexander Busch, Geschäftsführer der Peter Busch Immobilien GmbH mit Sitz in der Innenstadt. Dabei profitiert Neuss auch von seiner Nähe zu Düsseldorf, das wirtschaftlich und städtebaulich boomt und damit immer mehr Einwohner anlockt. Im Vergleich zur Landeshauptstadt ist das Neusser Preisniveau, inklusive des Mietzinses, immer noch erschwinglicher.

Gleichwohl steigen die Preise in Neuss. Für einen Quadratmeter Bauland mussten 2011 im Stadtgebiet "rund zehn Euro" mehr gezahlt werden als noch ein Jahr zuvor. Das sagt Willy Helfenstein, Geschäftsführer des Gutachterausschusses. Bei Bauland reicht die aktuelle Spanne in Neuss von 210 bis 450 Euro. Aber es ist keine Frage: Die Stadt Neuss bleibt für viele Menschen ein attraktiver Wohnort.

(NGZ/rl/top)
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