Pop-up-Galerie in Neuss Eine malerische Reise in die Sahara

Neuss · Von jeder ihrer Reisen kehrt Gundhild Tillmanns mit neuen Eindrücken zurück. Am meisten begeistern sie Wüstenlandschaften. Diese Begeisterung bringt sie daheim in ihrem Atelier in Bildern zum Ausdruck, die jetzt in Neuss ausgestellt werden.

Fotos:  Eine malerische Sahara Reise mit Gundhild Tillmanns
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Eine malerische Sahara Reise mit Gundhild Tillmanns

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Foto: Isabella Raupold (ikr)

Sonnenfarben“ strahlen den Besucher an, wenn er das Kunstatelier im Obergeschoss des Hannen-Hauses in der Korschenbroicher Stadtmitte betritt. Die Malerin Gundhild Tillmanns liebt die Wüste und spürt der Natur dieses „Meeres ohne Wasser“ in ihren Bildern nach. „Ich bin viel gereist. Oft in den Mittleren Osten und nach Nordafrika. Ich habe für die Rheinische Post aus muslimischen Ländern berichtet. So habe ich auch meine Liebe zu Wüsten entdeckt“, erzählt sie. Die 63-jährige Redakteurin ist vor sechs Jahren aus beruflichen Gründen in den Rhein-Kreis Neuss gezogen. „Ich komme aus dem Bergischen und habe dort schon als Jugendliche gemalt und als Erwachsene später dann eine Malschule und Akademie-Seminare besucht.“  Sie war Mitglied im Kunstverein Wermelskirchen und hat dort und im bergischen Umland in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen ihre Bilder präsentiert. In ihrer neuen Heimat am Niederrhein suchte sie nun künstlerischen Anschluss und fand diesen vor Kurzem im Künstlerverein Kunst.Neuss, dem sie nun als Mitglied angehört.

 Gundhild Tillmanns in ihrem Atelier im Hannenhaus. Dort empfindet sie auf Leinwand mit Acrylfarbe ihren vielen Wüstenreisen nach.

Gundhild Tillmanns in ihrem Atelier im Hannenhaus. Dort empfindet sie auf Leinwand mit Acrylfarbe ihren vielen Wüstenreisen nach.

Foto: Isabella Raupold (ikr)

Wenn sie die Corona-Pandemie  nicht weiterhin ausbremst, reist die Künstlerin in der Regel zweimal im Jahr in die Wüste und „lebt dort im Einklang mit der Natur“. Sie genießt vor allem den Schlaf unter dem freien Wüstenhimmel mit seiner Sternenpracht. Ihre Lieblingswüste ist die Sahara. Diese Faszination bringt sie aus ihrer Erinnerung auf die Leinwand. „Ich mache zwar viele Fotos, male diese aber nicht ab. Ich spüre der Wüstenlandschaft nach und versuche das sonnige Gefühl, aber auch das Magische, das diese Landschaft hat, auszudrücken“, sagt sie. Die optische Vielfalt  erodierter Felsformationen, die Farben der  Sonnenauf- und untergänge finden sich in ihren meist großformatigen Werken wieder. Nach der Grundierung werden mit dem Spachtel dick Acrylfarben aufgetragen. Die Umrisse arbeitet sie mit Kreide oder Kohle nach, wendet zudem die Technik der Frottage an. Die mutet wie Fossilien an, die in der Wüste vielfach im Gestein zu finden sind. Indisch-Gelb, Indigo-Blau und Krapplack-Rot sind in der Regel die dominierenden Farben auf den Gemälden. Die Bilder sind abstrakt und zeigen stilisiert eine freie Übertragung der Wüstenlandschaften.

Robert Jordan, Vorsitzender des Künstlervereins Kunst.Neuss, freut sich, dass Gundhild Tillmanns dabei ist. Er sagt: „Personell und inhaltlich bringt jedes neue Mitglied auch immer neue künstlerische Facetten mit. Das bereichert den Verein.“ Der Verein hat 57 Mitglieder. Alleine die Ausstellung in der Pop-Up-Galerie an der Sebastianusstraße 4 hat bislang neun neue Mitstreiter generiert.

Dort stellen Gundhild Tillmanns und die Neusser Malerin Susanne Pfefferkorn ab morgen, Mittwoch, bis einschließlich 30. September ihre Werke aus. Geöffnet ist die Pop-up-Galerie mittwochs und freitags, 12 bis 15 Uhr, samstags, 11 bis 14 Uhr.

Tillmanns beteiligt sich auch an der Ausstellung von Kunst.Neuss vom 24. bis 29. September in Düsseldorf, im Ballhaus im Nordpark. 28 Künstler aus dem Neusser Verein stellen dort Gemälde, Fotografien, Skulpturen aus. Das Thema ist das Anatol-Zitat: „Kunst ist Seelsorge“. Vernissage ist am 25. September, 16 Uhr. Weitere Informationen, inklusive eines Films aus dem Atelier, sind auf der Homepage www.atelier-im-hannenhaus.de zu finden. iw

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