Neuss Polizeisportverein: Spieler wohl kein Disco-Schläger

Neuss · Konsequentes Verhalten ist eine Eigenschaft, die Detlev Sievers auszeichnet. Der Vorsitzende des Polizei-Sportvereins (PSV) Neuss hat ein Mitglied wieder ie Teilnahme am Trainings- und Spielbetrieb erlaubt, der im Verdacht steht, einer der drei Disco-Schläger zu sein, die im Januar 2008 zwei Männer brutal zusammengeschlagen und einem 28-Jährigen schwerste Kopfverletzungen zugefügt zu haben. "Wir sind im Vorstand zu der Auffassung gelangt, dass unser Vereinsmitglied offenbar nichts mit der Tat zu tun hat. Aus diesem Grund haben wir die Freistellung ausgesetzt, bis das Urteil rechtskräftig ist."

Anfang des Monats hatte der Verein den 20-Jährigen wegen dieses Falls suspendiert. Er war ebenso wie zwei andere vom Neusser Amtsgericht zu einer zehnmonatigen Jugendstrafe verurteilt worden. "Unser Mitglied hat stets betont, dass er nichts mit der Sache zu tun hat", so Sievers. "Nach dem NGZ-Bericht hat sich einer der beiden anderen Beteiligten bei uns gemeldet und bestätigt, dass das PSV-Mitglied nicht an der Schlägerei beteiligt war. Er habe diese zu Unrecht erfolgte Verurteilung nicht auf sich sitzen lassen wollen und sich deshalb einem Anwalt anvertraut."

Der Neusser Jurist habe dies auch, so Sieverts, ihm gegenüber bestätigt. Der Rechtsbeistand des PSV-Spielers wird laut Sievers gegen das Urteil in Berufung gehen." Aufgrund von Umzügen der beteiligten Gerichte sei, so der VereinsVorsitzende, mit einem Berufungstermin erst Mitte des Jahres zu rechnen. "Auch jetzt denken wir an das Opfer. Dennoch dürfen wir unser Mitglied nicht vergessen."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort