Neuss Polizeieinsätze bei Abi-Streichen in Neuss und Kaarst

Neuss · Der Spaß der Mottowoche ist bei einigen Abiturienten in Neuss und Kaarst offenbar eskaliert – so weit, dass an zwei Schulen sogar die Polizei gerufen wurde. Grund für den Einsatz sind gegenseitige "Schulbesuche", bei denen die Jugendlichen fremde Schulen stürmen, dort den Unterricht stören und Verwüstungen, etwa mit Eierwürfen, anrichten.

Der Spaß der Mottowoche ist bei einigen Abiturienten in Neuss und Kaarst offenbar eskaliert — so weit, dass an zwei Schulen sogar die Polizei gerufen wurde. Grund für den Einsatz sind gegenseitige "Schulbesuche", bei denen die Jugendlichen fremde Schulen stürmen, dort den Unterricht stören und Verwüstungen, etwa mit Eierwürfen, anrichten.

In diesem Jahr ist diese "Tradition" ausgeartet. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilt, wurden die Beamten am Mittwoch von Anwohnern und Autofahrern zum Marienberg-Gymnasium gerufen, weil vor dem Schulgebäude alkoholisierte Schüler die Straße versperrten. "Zur einer Anzeige kam es dort aber nicht", sagt Polizeisprecher Hans-Willi-Arnold.

Ganz anders in Kaarst, wo eine Auseinandersetzung zwischen Schülern des Georg-Büchner- und des Albert-Einstein-Gymnasiums so ausartete, das danach zwei Anzeigen wegen Sachbeschädigung vorlagen. "Ein Schüler hat sich auf den Kotflügel eines Autos geworfen und es beschädigt, andere blockierten ein Fahrzeug mit Wasserkübeln, so dass beim Anfahren der Frontspoiler riss", berichtet Arnold.

Bei den Schulleitern sorgt das Verhalten der Jugendlichen für Kopfschütteln — und für Konsequenzen. So hat das Quirinus-Gymnasium seinen heutigen Abi-Gag abgesagt, und das Humboldt-Gymnasium hat den Scherz auf Ende April verschoben. "Aus Sorge darüber, dass wir wieder Besuch bekommen und die Situation weiter eskaliert", sagt Schulleiter Gerhard Kath, dessen Schule mehrfach von Unruhestiftern heimgesucht wurde. Am Nelly-Sachs-Gymnasium soll der Abi-Gag heute wie geplant stattfinden. Auch dort hatte es in den vergangenen Tagen Eier- und Konfettiwürfe gegeben. Diese Fälle seien aber aufgeklärt worden, sagt Schulleiter Manfred Neumann. "Die Jugendlichen haben sich entschuldigt und mussten einen Reinigungsdienst antreten", sagt er.

Auch in anderen Städten aus der Region kam es zu Aktionen, die über das Ziel hinausschossen: In Düsseldorf zündeten Schüler Bengalos, in Krefeld simulierten sie einen Amoklauf, in Hilden wurde eine Schule mit Eiern und Mehl beschmiert.

(hko)
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