Bezirksausschuss Uedesheim Bunker in Uedesheim stört Politik

Uedesheim · Bezirksausschuss soll über Maßnahmen gegen den „Schandfleck“ beraten.

 Der Bunker soll hergerichtet werden, sagt Stefan Crefeld.

Der Bunker soll hergerichtet werden, sagt Stefan Crefeld.

Foto: CDU Uedesheim

Auch das ländliche Uedesheim trägt schwer an den Überbleibseln des Zweiten Weltkrieges. Gegenwärtig stößt sich die örtliche CDU vor allem an dem Bunker, der am Ortseingang, also unmittelbar an der Kreuzung von Bonner Straße (B9) und Rheinfährstraße steht. „Ein Schandfleck“, wie nicht nur der CDU-Stadtverordnete Stefan Crefeld meint, der deshalb einen Antrag auf die Tagesordnung des Bezirksausschusses gesetzt hat. Inhalt: Die Verwaltung soll den Eingang zum Bunker so herrichten, dass er nicht mehr als Schandfleck wahrgenommen wird.

Gut 50 Bunker betreut die Liegenschaftsverwaltung der Stadt. Genau kennt niemand die Zahl der Schutzräume, denn ein Bunkerkataster gibt es im Rathaus nicht. Zudem tauchen immer wieder bis dato der Stadt unbekannte Schutzräume auf. Zum Beispiel zuletzt auf dem Areal der alten Schraubenfabrik.

Für diese Bunker eine sinnvolle Nutzung zu finden, ist schwer. Das gelang nur für eine Hand voll von ihnen. Und selbst Hochbunker zu entwickeln und etwa für Wohnzwecke nutzbar zu machen, klingt nur einfach, ist aber aufwändig und teuer. Das erlebt der Bauverein, der 2015 den Hochbunker an der Adolf-Flecken-Straße vom Bund gekauft, aber noch keine Baupläne vorgelegt hat. Das erlebt aber auch die Stadt, die 2013 den Hochbunker im Meertal kaufte und nun auf eine Lösung im Zuge des Verfahrens zur Entwicklung des ehemaligen Eternit-Geländes nebenan hofft. Diesen Weltkriegsballast abzuschütteln, ist aber auch teuer. „Ein Tiefbunker – eine halbe Million“, rechnet Planungsdezernent Christoph Hölters. Er wäre trotzdem Befürworter einer Abrisslösung. „Wo man die Kraft dazu aufbringt, entstehen neue Plätze“, sagt er. Das würde dem Stadtbild gut tun.

Crefeld möchte gar nicht so weit gehen. Ihm geht es zunächst nur um den Pflegezustand, der ihm ein Dorn im Auge ist. „Besonders der Eingang zum Bunker ist so zentral gelegen, dass der elende Zustand nicht zu übersehen ist“, sagt er.

Der Bezirksausschuss Uedesheim tagt am Donnerstag, 21. Februar, ab 17 Uhr im Clubhaus der Bezirkssportanlage am Norfer Weg.

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