Serie An Der Außenlinie Platzwart kümmert sich auch um die Getränke

Neuss · Gemeinsam mit seiner Ehefrau betreibt Sergej Ittermann das Vereinsheim des VfR Büttgen - als zweites berufliches Standbein.

 Sergej Ittermann und Galina Rosljakova sorgen im Vereinsheim dafür, dass sich Sportler und Gäste vor, während und nach den Spielen stärken können.

Sergej Ittermann und Galina Rosljakova sorgen im Vereinsheim dafür, dass sich Sportler und Gäste vor, während und nach den Spielen stärken können.

Foto: salz

Büttgen (stef) Sergej Ittermann ist als Platzwart seit zwölf Jahren für die Pflege der Hermann-Dropmann-Bezirkssportanlage an der Driescher Straße verantwortlich. Aber auch abseits des grünen Rasens hat er eine Aufgabe für den Büttgener Sport gefunden: Gemeinsam mit Galina Rosljakova sorgt er im Vereinsheim dafür, dass keine Kehle trocken bleibt. Vor sechs Jahren hat das Ehepaar die Bewirtung als zweites berufliches Standbein übernommen.

Geöffnet ist selbstverständlich bei allen Heimspielen des VfR Büttgen und zu den Trainingszeiten, also jeden Abend ab 18 Uhr. Zu Kaltgetränken und Kaffeespezialitäten verkaufen sie kleine Snacks wie Würstchen, Frikadellen, Schokolade und Eis. Ihr Arbeitsumfeld bezeichnen die beiden als angenehm. Dort ist man generell miteinander per Du. Viele Mannschaften feiern im Vereinsheim ihren Saisonabschluss und Weihnachten, dienstags trifft sich immer ein Stammtisch mit einigen "alten Recken". Vor zwei Jahren gab es dort die große Aufstiegsparty der ersten Mannschaft. Mehr als 120 Pokale zeugen von der Erfolgsgeschichte des Clubs, Vereinswimpel erinnern an besondere Gäste und Fotos an alte Zeiten. Eine Karikatur zeigt die Kreismeister von 1947/1948, ein Mannschaftsfoto die Titelträger in der Saison 1965/1966.

Peter Floer ist nicht nur darauf zu sehen, sondern auch heute noch regelmäßig bei den Heimspielen des VfR Büttgen. "Früher hat es hier oft Trainingsspiele gegen Borussia Mönchengladbach, mit Vogts, Netzer und Heynckes, gegeben. Anschließend haben wir dann noch im Vereinslokal zusammengesessen", erzählt Peter Floer. Der Fußballweltmeister von 1954, Toni Turek, gehörte zu seinen Hochzeitsgästen. Am Vereinsheim, so Floer, habe man damals für 50 Pfennig die Stunde mitgebaut. In der Halbzeitpause sitzt er dort unter anderem mit Herbert Sandkaulen. "Wir kommen hierhin, um Fußball zu schauen, den VfR zu unterstützen und Spaß zu haben", so der frühere Spieler, Jugendtrainer und langjährige Vereinsfunktionär. Zusammen mit anderen Kickern von einst gründeten die beiden vor 60 Jahren den Jägerzug "Dat send se". Zwar sind sie selbst keine aktiven Schützen mehr, doch der Zug besteht in zweiter Generation fort.

Nach einem Becher Kaffee geht es wieder raus zur zweiten Halbzeit - allerdings kaum weiter vor die Tür als unter das schützende Vordach. Denn an diesem Nachmittag, beim Spiel des VfR Büttgen gegen den TSV Norf, regnet es seit dem Anpfiff ununterbrochen. Das gehört eben zum Fußball dazu. Eine Handvoll hartgesottener Fans stellt sich deshalb mit - und auch ohne Schirm - in den Regen. Die trockenen Plätze unter dem Terrassendach des Vereinsheims haben sich nämlich schon einige Spieler der Zweiten Mannschaft gesichert. Nach ihrem eigenen 5:0-Sieg gönnen sie sich zur Belohnung ein Bier und schauen ihren Clubkameraden noch eine Weile zu. Diese machen es ihnen gleich, aber spannender. Am Ende heißt es nach klarer Führung: 3:2 für den Gastgeber.

(stef)
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