Neuss Plan für Möbelhaus stößt auf geteiltes Echo in der Politik

Neuss · Im Kern reagierten Sprecher der großen Parteien wohlwollend auf die Information aus dem Rathaus, das süddeutsche Familienunternehmen Segmüller zeige konkretes Interesse, im Neusser Hammfeld II am Willy-Brandt-Ring, Ecke Stresemannallee ein Mega-Möbehaus mit 45 000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu errichten. Aber auch kritische Töne sind unüberhörbar.

 Drückt auf die Euphoriebremse: Grünen-Sprecher Roland Kehl.

Drückt auf die Euphoriebremse: Grünen-Sprecher Roland Kehl.

Foto: Archiv/woi

Den größten Jubel verbreitet CDU-Vorsitzender Jörg Geerlings: "Das ist ein toller Erfolg für die Stadt und die Verwaltung, wenn ein im Süden so bekanntes Möbelhaus wie Segmüller in Neuss investiert." Verhaltener kommentiert Reiner Breuer, Chef der SPD im Stadtrat, die mögliche Ansiedlung. Die sei aus Sicht der Verbraucher positiv zu bewerten, zumal hierzulande das Angebot im Möbelbereich noch verbessert werden könne. Breuer sieht aber auch "Knackpunkte", die sorgsam abgearbeitet werden müssen. So spricht Breuer unter anderem die städtebauliche Eingangssituation am Fuße der Kardinal-Frings-Brücke an. Dort könne er sich nur ein Gebäude vorstellen, dass unter architektonischen Gesichtspunkten auch "höheren Ansprüchen" gerecht werde. Zudem erwarte er ein Sortiment, das frei sei von zentrenrelevanten Angeboten, die den Einzelhandel in der Innenstadt schwächen würden. Eine Forderung, die Geerlings unterstützt: "Wichtig ist, dass die Belange des Einzelhandels in der City berücksichtigt werden."

Skeptisch ist Grünen-Sprecher Roland. Er könne sich nur schwer räumlich vorstellen, was ein Möbelhaus dieses Ausmaßes bedeute. Darum sagt Kehl: "Ich bin gegen einen Schnellschuss." Zudem will Kehl — wie auch Planungsausschuss-Vorsitzender Karl Heinz Baum — prüfen, wie sich die Planungen mit dem Masterplan "vertragen". FDP-Vorsitzender Rainer J. Reimann begrüßt "im Grundsatz jede Gewerbeansiedlung", die aber den Neusser Handel nicht schädigen dürften.

(NGZ)
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