Vorstandschef als Erster eingezogen Pioniere im Hafen

Vorstandschef als Erster eingezogen · Von Sebastian Peters Das "Haus am Pegel" des Bauvereins öffnet am Montag für den Publikumsverkehr. Derzeit ziehen die Mitarbeiter von der Rheinstraße an die Straße "Am Zollhafen". Erster "Bewohner" ist seit Dienstag der Vorstandschef persönlich.

Von Sebastian Peters Das "Haus am Pegel" des Bauvereins öffnet am Montag für den Publikumsverkehr. Derzeit ziehen die Mitarbeiter von der Rheinstraße an die Straße "Am Zollhafen". Erster "Bewohner" ist seit Dienstag der Vorstandschef persönlich.

Die für die Quirinusstadt etwas ungewöhnliche Farbgebung hatte einige wenige Kritiker auf den Plan gerufen. Ein roter und ein grüner Turm zieren das neue "Haus am Pegel", in das nun der Neusser Bauverein einziehen wird. Klaus Harnischmacher gibt Entwarnung: Selbst die politische Assoziationen hervorrufende Farbgebung sei mit Bedacht gewählt. "Das Rot bildet die Verbindung zum großen Früh-Kölsch-Schild links von uns und das Grün wurde in Ergänzung zur Kuppel des Quirinusmünsters gewählt", erklärt der Vorstandschef des Neusser Bauvereins mit einem Schmunzeln. Harnischmacher ist gleich in doppelter Wortbedeutung Pionier. Einerseits deshalb, weil er am Dienstag als Erster die neuen Gemäuer bezog.

Andererseits deshalb, weil er hofft, dass dem Umzug des Bauvereins noch viele weitere Investoren in die Hafenmole 1 folgen werden. "Das soll in fünf Jahren realisiert sein." Die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, nirgendwo sonst wird sie derzeit so deutlich wie im Haus am Pegel. Zur einen Seite fällt der Blick auf die Kirche: Geschichte. Zur anderen Seite fällt der Blick auf Rennbahn und Hafen: Zukunft. Die Gegenwart jedenfalls lässt sich recht gut anschauen. Das Haus am Pegel ist zu einem architektonischen Schmuckstück geworden. Die letzten Feinheiten im Innenbereich werden zurzeit ausgeführt. Bis spätestens zum kommenden Montag sollen alle Abteilungen des Bauvereins vom alten Gebäude an der Rheinstraße umgezogen sein.

4 600 Quadratmeter Fläche stehen im Haus am Pegel insgesamt zur Verfügung. Nur rund die Hälfte davon nutzt der Bauverein. Bis auf zwei offene Verträge ist alles bereits vermietet. Auch die zwei Vakanzen seien jedoch eine sichere Sache. Einige Kandidaten sind ohnehin schon im Boot: die Bauverein-Tochter "Modernes Neuss" und die "Stadthafen GmbH". Dazu einige kleinere Unternehmen mit teilweise prominenten Namen. Bis Ende Januar sollen alle Verträge abgeschlossen sein. Einen schöneren Ausblick auf den Quirinus als vom Haus am Pegel kann in Neuss wohl kaum genossen werden. Harnischmacher schaut von seinem Büro aus direkt auf das Quirinusmünster. Visuelle Ästheten würden vielleicht anmerken, dass die Kräne ein wenig den Blick trüben. Diesen Einwand will Harnischmacher nicht gelten lassen: "Die bleiben stehen".

Mehr als das: Sie werden demnächst auch Nachts zu sehen sein. Der Bauverein will die zwei charakteristischen Kräne nämlich in Zukunft illuminieren, jeweils in wechselnden Farben. Die zwei 1959 zur Belieferung der Neska-Hallen installierten Greifarme werden so zu einem heimlichen Wahrzeichen einer ohnehin an skurrilen Sehenswürdigkeiten nicht armen Halle. Beim Spaziergang durch die Räume, in denen Publikumsverkehr herrschen wird, fällt nämlich direkt eine weitere Reminiszenz an die Vergangenheit auf. Die Lokomotive aus Holz, die Harnischmacher vor vielen Jahren mit dem Architekten Korbmacher einmal schuf, ziert als Dekoration den Eingang. "Viele Neusser Kinder verbinden den Bauverein mit dieser Lokomotive", so Harnischmacher.

(NGZ)
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