Neuer Ausbildungsgang in Neuss Pilotprojekt am Berufskolleg vermittelt zwei Abschlüsse zugleich

Neuss · Das Gesundheitsgymnasium des Erzbischöflichen Berufskollegs ist um ein Alleinstellungsmerkmal reicher. Neben dem Abitur kann man einen Abschluss erwerben, der auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt ist.

 Das Erzbischöfliche Berufskolleg startete die ersten Unterrichtseinheiten zum Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“.

Das Erzbischöfliche Berufskolleg startete die ersten Unterrichtseinheiten zum Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“.

Foto: Berufskolleg

Zwei Abschlüsse auf einmal erwerben: Dieses Angebot kann das Erzbischöfliche Berufskolleg (EBK) Neuss jetzt dank einem deutschlandweit in dieser Form einmaligen Pilotprojekt machen. Denn gemeinsam mit der Fachhochschule für Oekonomie und Management (FOM) in Neuss, der TSV Bayer Dormagen Gesundheits GmbH, der IHK Köln und der Bergischen Krankenkasse wurde ein Format entwickelt, das nicht nur am Gesundheitsgymnasium des EBK zum Abitur führt, sondern zugleich zum Fachassistenten im Betrieblichen Gesundheitsmanagement qualifiziert. Dieser Abschluss ist IHK-geprüft und zertifiziert.

Das Berufskolleg mit den Abteilungen Marienberg und Marienhaus und seine Kooperationspartner reagieren mit dem Angebot auf einen aktuellen Bedarf am Arbeitsmarkt. Von Fachleuten, die dafür sorgen, dass die allgemeine Arbeitszufriedenheit steigt, aber auch krankheitsbedingte Fehlzeiten gesenkt werden, würden schließlich sowohl die Beschäftigten als auch das Unternehmen profitieren, so die gemeinsame Ansage.

Mit dem Angebot hebt sich das EBK zumindest in diesem Punkt zudem deutlich von anderen Mitbewerbern ab. „Dass unsere Gesundheitsgymnasiasten bereits während ihrer Oberstufenzeit eine solche Qualifizierung erlangen, ist ein Alleinstellungsmerkmal und eine exzellente Voraussetzung für eine Ausbildung im Sozial- und Gesundheitswesen oder ein aufbauendes Studium“, betont Adam Miotke, der als Lehrer am EBK diesen erst im laufenden Schuljahr etablierten Bildungsgang koordiniert.

Was die Schüler in der Praxis erwartet, konnten sie jetzt in einer ersten Unterrichtseinheit mit dem Titel „Einmaleins des BGM“ lernen. BGM, steht für Betriebliches Gesundheitsmanagement und umfasst unter anderem die Planung und Umsetzung gesundheitsfördernder und -erhaltender Maßnahmen in Betrieben im Zusammenhang mit Bewegung, Ernährung und Entspannung. Die Einstiegsfragen lauteten dabei: Wie steht es um mein Wohlbefinden im Arbeitsalltag? Wie gehe ich mit wachsendem Zeit- und Leistungsdruck um? Und wie schaffen Betriebe den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeiter?

Den so umrissenen Handlungsfeldern näherten sich die Gymnasiasten gemeinsam mit dem FOM-Dozenten Mario Peine. „Wir haben viele neue Erfahrungen mitgenommen und kommen gerne wieder“, lobt Marie Knuppertz. Zu diesen neuen Erfahrungen gehörte für sie nicht zuletzt, dass alle erlebten, wie „sich Studieren anfühlt“.

(NGZ)
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