Neuss Pflegeheim Herz-Jesu erfolgreich saniert

Neuss · Jahrelang schrieb das Pflegeheim Herz-Jesu rote Zahlen. Seit der Übernahme durch das Lukaskrankenhaus hat sich das Blatt gewendet.

 Andrea Albrecht (m.) ist Betriebsleiterin des Herz-Jesu-Altenheims. Unter anderem ist dort die Essensausgabe verändert worden.

Andrea Albrecht (m.) ist Betriebsleiterin des Herz-Jesu-Altenheims. Unter anderem ist dort die Essensausgabe verändert worden.

Foto: woi

Es ist eine Kehrtwende, die selbst die Neusser Stadtverwaltung verblüfft hat: Jahrelang steckte das städtische Pflegeheim Herz-Jesu tief in den roten Zahlen, schrieb Verluste von bis zu 250 000 Euro jährlich. Jetzt konnte Sozialdezernent Stefan Hahn im Sozialausschuss die Wende verkünden, dass aus dem Minus ein Plus geworden ist: 200 000 Euro Gewinn kann das Altenheim im laufenden Jahr erzielen, zudem soll der Sanierungsstau endlich beendet werden, Investitionen in Höhe von 1,9 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren sind geplant.

Neuss: Pflegeheim Herz-Jesu erfolgreich saniert
Foto: Berns, Lothar

Grund für die plötzlichen Erfolge ist die Ausgliederung des städtischen Pflegeheims Herz-Jesu unter das Dach der Städtischen Kliniken Neuss — Lukaskrankenhaus — GmbH. Die restrukturierte das Altenheim unter Regie von Pflegedirektorin Andrea Albrecht, die heute auch Betriebsleiterin des Herz-Jesu-Pflegeheims ist.

"Pflege gehört nicht zum Kerngeschäft des Rathauses", sagt Sozialdezernent Hahn. "Das Lukas kann es besser". So herrschte unter der Regie des Rathauses Stillstand in dem Heim, unter anderem, weil die schlechte Haushaltslage der Stadt dazu beitrug, dass der Zustand des Heims immer schlechter wurde.

"Wir haben die Wirtschaftlichkeit des Hauses stärker in den Blick genommen", sagt Betriebsleiterin Albrecht. So wurde der Küchenbetrieb komplett umgestaltet. Eine eigene Küche hat das Pflegeheim mittlerweile nicht mehr, die zwei Köche arbeiten nun in der Großküche des Lukaskrankenhauses, das Essen wird von dort aus angeliefert. "Früher hat die Heimküche das Essen auf Tabletts auf die Zimmer verteilt", erläutert Albrecht. Ein Konzept, dass die alten Menschen sehr allein lasse.

Deswegen werden die Mahlzeiten nun wieder gemeinsam eingenommen. "Für die Ausgabe sind nun die Küchenhilfen zuständig, die dadurch nun mehr Kontakt zu den Bewohnern haben", erläutert Albrecht, die durch diese Restrukturierung den Gemeinsinn und die Eigeninitiative gefördert sieht.

Neu ist zudem, dass das Personal nicht mehr über das Rathaus eingestellt werden muss — zu zeitaufwendig sei das Prozedere bei der Stadt gewesen, berichtet Albrecht, die in dem Pflegeheim dafür sorgte, dass die Heim- und Pflegedienstleitung zusammengeführt wurden und dass die Auszubildenden in Pflegeheim und Lukaskrankenhaus in beiden Einrichtungen eingesetzt werden. "Mittlerweile hat das Pflegeheim Herz-Jesu dreimal so viele Azubis wie vorher", berichtet Albrecht stolz. Ziel sei es nun, das Altenheim fit für die Zukunft zu machen, veraltete Räume und Geräte zu modernisieren. "Die Investitionen werden sich rentieren", sagt Albrecht.

(NGZ/rl)
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