Neuss Pferd verletzt sechs Schützen

Neuss · Sechs Schützen, darunter zwei Edelknaben, sind gestern Nachmittag beim Festumzug auf der Furth verletzt worden, als das Pferd von Jägermajor Hans-Gerd Niemöhlmann plötzlich durchging.

 Schock bei Schützen und Zuschauern: Auf der Venloer Straße ist gestern während des Festumzugs das Pferd des Jägermajors durchgegangen und hat sechs Schützen verletzt. Rettungskräfte kümmerten sich um die Opfer.

Schock bei Schützen und Zuschauern: Auf der Venloer Straße ist gestern während des Festumzugs das Pferd des Jägermajors durchgegangen und hat sechs Schützen verletzt. Rettungskräfte kümmerten sich um die Opfer.

Foto: Sigrid Drewniok-Vilipas

Sechs Menschen sind gestern Nachmittag während des Festumzuges beim Schützenfest auf der Furth verletzt worden. Das Pferd von Jägermajor Hans-Gerd Niemöhlmann war urplötzlich durchgegangen. Pferd und Reiter galoppierten durch den vor ihnen aufgestellten Musikverein "Frohsinn" Norf, an der Kutsche mit Schützenkönig Manfred II. Schlaak vorbei mitten durch die Edelknaben, die traditionell den König begleiten. Die Schreckensbilanz: ein schwer verletzter Musiker, der mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde, drei weitere verletzte Schützen sowie zwei Edelknaben (sieben und neun Jahre).

Günter Steinfort, 1. Kapellmeister des Musikvereins "Frohsinn" Norf, war selbst nicht auf der Furt im Einsatz und telefonisch von dem Unglück informiert worden: "Wir sind alle geschockt. Es sieht zum Glück nicht so schlimm aus, vielleicht kann unser Kamerad schon am Mittwoch wieder entlassen werden." Neben dem Tenorhornspieler wurde auch ein Klarinettist am Arm verletzt. Die beiden Edelknaben zogen sich dem Vernehmen nach bei Stürzen Schürfwunden zu.

Jägermajor Hans-Gerd Niemöhlmann musste vorsorglich ein Krankenhaus aufsuchen, das er am Abend aber wieder verlassen konnte. Er war ratlos: " So etwas habe ich in 35 Jahren noch nicht erlebt. Das Pferd ist aus dem Stand urplötzlich losgaloppiert." Dabei werden die Pferde, die von Schützen geritten werden, sorgsam ausgesucht. Das sagte Karl-Heinz Tillmann, dessen Bruder Friedhelm die Vierbeiner für die Jäger zur Verfügung stellte. Er war gestern urlaubsbedingt nicht zu erreichen. Sein Bruder sagte: "Es handelt sich um Reitpferde, die auch turniererfahren sind. Es sind ausgewählte Tiere, die es gewohnt sind, zu zweit über die Straße zu gehen und nicht im Rudel. Das Pferd kann sich eigentlich nur durch irgendeine Einwirkung von außen so erschrocken haben." Niemöhlmann, früher ein erfolgreicher Turniereiter, war von der Polizei einem Alkoholtest unterzogen worden — ohne Befund.

Wie geht es weiter? Der gestrige Festumzug war von Regimentoberst Heiner Ringes sofort gestoppt und abgebrochen worden, als ihn die Nachricht unterwegs erreichte. Harald Denner, Pressesprecher der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft: "Wir haben Glück gehabt, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist. Das Komitee hat beschlossen, beim letzten Umzug am Dienstag auf Berittene und Kutsche zu verzichten." Mit dabei sein wird der Musikverein "Frohsinn" Norf: "Wir sind Profis und werden unseren Vertrag erfüllen", sagte Kapellmeister Günter Steinfort.

(NGZ)
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