Neuss Pfarrerin bringt neue Ideen nach Norf

Neuss · Pfarrerin Christina Wochnik hält morgen ihren ersten Gottesdienst in der Norfer Friedenskirche. Die neue Seelsorgerin ist erst 34 Jahre alt und kann damit frischen Wind und viele Ideen in die Gemeindearbeit im Neusser Süden einbringen.

 Christina Wochnik, neue Pfarrerin an der Friedenskirche Norf, will die Gemeindemitglieder auffordern, mitzugestalten.

Christina Wochnik, neue Pfarrerin an der Friedenskirche Norf, will die Gemeindemitglieder auffordern, mitzugestalten.

Foto: Andreas Woitschützke

Sie ist jung, hat viele Ideen und bringt frischen Wind in die Evangelische Kirchengemeinde Norf-Nievenheim: Pfarrerin Christina Wochnik hält am Sonntag in der in der Norfer Friedenskirche ihren ersten Gottesdienst. Die 34-Jährige ist seit Anfang September Mitglied der Gemeinde, nun wird sie offiziell ins Amt eingeführt.

"In Norf werde ich sicher schnell heimisch", sagt Wochnik, die schon bei der Bewerbung um die Stelle als Nachfolgerin von Pfarrer Michael Parpart merkte: Das passt. "Ich hatte sofort ein gutes Bauchgefühl und werde hier in Norf so positiv aufgenommen, dass sich das bestätigt hat", sagt die Pfarrerin, die in Neuss ihre erste "richtige" Stelle antritt. Berufserfahrung hat Wochnik natürlich trotzdem: Zweieinhalb Jahre absolvierte die angehende Seelsorgerin ihr Vikariat in Meerbusch-Büderich, danach wurde sie für den so genannten Probedienst in den Kirchenkreis Koblenz versetzt, wo sie innerhalb von zwei Jahren zwei Gemeinden betreute. "Jetzt bin ich froh, dass ich wieder zurück im Rhein-Kreis bin", sagt Wochnik. Auf dem Land 20 Minuten zum nächsten Supermarkt zu fahren – das sei ihr dann doch zu viel gewesen, erzählt sie augenzwinkernd.

Norf dagegen passe gut zu ihr: "Es ist nicht zu groß und nicht zu klein", meint die Pfarrerin, die auch mal über den "geistlichen Tellerrand" schaut. So ist sie sehr kulturinteressiert, geht gerne in die Oper, ins Theater oder auch ins Kino. Zudem ist ihre neue Wirkungsstätte nicht mehr ganz so weit von der Familie entfernt: Gebürtig stammt Wochnik aus Emmerich, wo ihre Eltern heute noch leben. Die Pfarrerin hat unterdessen eine Wohnung in Derikum bezogen, allerdings nur für den Übergang. "Die Pfarrwohnung an der Friedenskirche wird derzeit saniert", erzählt die 34-Jährige. Wenn dort alles fertig modernisiert ist, will sie einziehen – und dann in Norf auch eigene Akzente setzen. "Ich würde gerne die Kinder- und Jugendarbeit intensivieren", erzählt Wochnik.

Sie selbst ist seit ihrer Kindheit in der Kirche aktiv, ihr Großvater war Pfarrer. "Ich bin mit dem Glauben an Gott aufgewachsen und habe mich in der Gemeinde immer wohlgefühlt", sagt Wochnik. Als sie dann vor der Entscheidung für einen Berufsweg stand, zeigte sich schnell, dass sie Pfarrerin werden wollte. "Studiert habe ich dann in Wuppertal und Münster", erzählt die Theologin, die in Norf unter anderem Familien motivieren möchte, sich stärker in der Gemeinde zu engagieren. Dazu passt, dass ihrer Pfarrstelle das Neubaugebiet Allerheiligen zugeordnet wurde. Die Zielgruppe wohnt also direkt vor der Haustür.

Wochnik weiß, dass sich das Kirchenverständnis gerade der Jüngeren verändert hat, dass zum Beispiel die Zeiten von Gottesdiensten oder Gesprächskreisen nur selten zu den Möglichkeiten von Eltern oder jungen Berufstätigen passen. "Ich möchte daher die Gemeindemitglieder mehr beteiligen, mich nach ihren Bedürfnissen richten", sagt Wochnik. Gleichzeitig gelte es, Multiplikatoren zu finden. "Ich kann nicht alleine für Kirche begeistern", sagt sie. "Das klappt nur gemeinsam mit den Norfern selbst".

Diese Einladung, mitzugestalten, sich zu beteiligen, wird sie auch morgen bei ihrer Amtseinführung aussprechen. "Denn ich bin überzeugt, dass wir im Stadtteil viel bewegen können", sagt die neue Pfarrerin.

(NGZ)
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