80. Geburtstag von Peter Ickler Neusser Arzt eröffnet Patienten in Tansania eine Perspektive

Neuss · Peter Ickler feiert am Montag seinen 80.Geburtstag. Das Lebenswerk des rastlosen Mediziners greift in Afrika, präziser formuliert: in Tansania. Was steckt dahinter?

 Als Mensch und Mediziner hoch angesehen: Peter Ickler.

Als Mensch und Mediziner hoch angesehen: Peter Ickler.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Seinen jungenhaften Charme hat er sich bewahrt; seine Spannkraft und Tatkraft ebenfalls. So mag es manchen überraschen, der Peter Ickler kennt, dass dieser rastlose Mediziner heute bereits sein 80. Lebensjahr vollendet. In Neuss ist der Orthopäde der breiten Öffentlichkeit vor allem aus den Jahren 1987 bis 2001 bekannt, damals führte er gemeinsam mit seinem Kollegen Reichert eine Gemeinschaftspraxis an der Oberstraße. Zuvor war er bereits als Facharzt am „Etienne“ in Neuss und als Oberarzt am Krankenhaus Dormagen tätig gewesen.

Wer aber den „unverbesserlichen Philanthropen“ – so wurde er einst augenzwinkernd von einem Freund bezeichnet – etwas näher kennt, der weiß, dass Peter Icklers Lebenswerk in Afrika greift, präziser formuliert: in Tansania. Der vor 80 Jahren in Bochum geborene Ickler kam erstmals 1973 in das Land am Indischen Ozean, das einmal zur deutschen Kolonie „Ostafrika“ gehörte. Drei Jahre arbeitete der Neusser Arzt zunächst im Buschkrankenhaus von Kilimatinde. Afrika, die Menschen, Tiere und Landschaften, ließen Ickler und seine Familie nicht mehr los. Er pendelte, baute Mitte der 1980er Jahre in Dar-es-Salam am Muhimbili-Universitätskrankenhaus eine orthopädische Klinik auf, ehe er 2001 auf Dauer nach Tansania zurückkehrte. Mit Hilfe der Christoffel Blindenmission dockte er an eine bestehende Augenklinik eine weitere orthopädische Klinik an, die sich insbesondere um Behinderte kümmerte.

Ickler managte und operierte, Ickler bildete Ärzte und Pfleger aus, Ickler sammelte Spendengelder und besorgte medizinisches Gerät, auch gebrauchtes. Dabei halfen ihm viele Neusser und Kreis-Neusser, darunter die Serviceklubs (Rotary, Lions) und sein Schützenzug „Novesen“. Unter anderem ermöglichten Spenden aus der Heimat 2008, dass zusätzlich 232 behinderte Kinder operiert werden konnten. Heute lebt Peter Ickler mit seiner Frau Ina sowohl im Dreikönigen-Viertel als auch in seiner zweiten Heimat Tansania, wo er als Arzt und Mensch hoch angesehen ist. Dieter-Alfred „Butz“ Paul, Oberleutnant der „Novesen“, sagte einmal über Ickler: „Seine Hilfsbereitschaft kommt aus seinem Innersten, sie bildet sein Charakterrückgrat.“

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