Patronatstag in Neuss Furth startet mit Schützenfestvorbereitung

Nordstadt · Zum Auftakt ins Schützenjahr begrüßten die Sebastianusschützen den Ur-Neusser Achim Tilmes als Festredner bei sich. Der rief das auf, das Wort schützen wieder zur Tat zu machen.

 Achim Tilmes (2.v.r.) wurde beim Patronatstag von (v.l.) Präses Hans Günther Korr, Oberst Heiner Ringes und Präsident Jochen Hennen begrüßt.

Achim Tilmes (2.v.r.) wurde beim Patronatstag von (v.l.) Präses Hans Günther Korr, Oberst Heiner Ringes und Präsident Jochen Hennen begrüßt.

Foto: Andreas Woitschützke

Die Further St.-Sebastianus-Bruderschaft lud zwei Tage nach dem Gedenktag ihres Namenspatrons, des im Jahr 288 als Märtyrer gestorbenen römischen Soldaten Sebastianus, am Sonntag zu ihrem Patronatstag.

Begonnen wurde das Fest mit einem Gottesdienst in der Kirche St.-Josef, der von Pfarrer Hans-Günther Korr als Präses der Schützen zelebriert wurde. Die Festmesse war schlecht besucht, immerhin schmückten aber elf Bruderschaftsfahnen den Hochaltar. Danach ging es mit viel Musik zum Festzelt. Das 1. Neusser Regimentstambourkorps, das Bundesfanfarenkorps Neuss-Furth, das Fanfarenkorps Neuss-Furth und der Musikverein „Frohsinn Norf“ begleiteten rund 1000 Schützen des 1400 Schützen umfassenden Regimentes dorthin.

Das Festzelt, wo noch am Abend zuvor mit der „Further Wintergaudi“ die erste große Party des Jahres stattgefunden hatte, war über Nacht umdekoriert worden. Frohsinn Norf gab sodann mit dem Marsch „Erinnerungen an Riga“ von Johann Brussig dem Schützenpräsidenten Jochen Hennen das Wort. Der malte ein optimistisches Stimmungsbild: „Die Vorbereitungen für unser Heimatfest an Pfingsten beginnen hier und heute!“ Das kommende Schützenfest werde auch wieder einen König sehen, versprach Hennen, der in Anlehnung an die Predigt des Präses deutlich machte: „Gemeinschaft funktioniert nur da, wo viele sich für andere einsetzen. Das Interesse daran ist bei uns nach wie vor groß.“

Als Festredner hatte die Bruderschaft mit Achim Tilmes (75) einen Ur-Neusser eingeladen. Der Brauchtumsexperte, der 2012 nach 48 Jahren im Dienst der Stadt Neuss als Sozialdezernent und Leiter des Jugendamtes verabschiedet worden war, war 25 Jahre der Vorsitzende der Neusser Grenadiere und von 1996 bis 2005 auch deren Major. Achim Tilmes schilderte zunächst seine Kindheitserinnerungen, die sich vornehmlich um die Further Kirmes und den „Badesee Jröne Meerke“ drehten. Den asiatischen Restaurantinhabern in der ehemaligen Norstadthalle empfahl er, „ihre Speisekarte um Gänsebraten zu erweitern. Davon gibt es in Neuss genug“. Die Furth beginnt nach seinen Worten nicht „henger de Bahn“, also an der „von Tauben beschissenen Unterführung“, sondern an der Annostraße, wo 1925 an die Pfingstkirmes erinnert wurde, die dann ab 1932 wieder stattfand. Wie zu diesen Zeiten gelte auch heute: „Machen wir das Wort ‚schützen‘ wieder zur Tat!“ Das sei die eigentliche Stärke der Schützen – das ganze Jahr über und nicht nur in den Tagen des Frohsinns. Er nannte Further Vorbilder, unter anderen den langjährigen Landrat Hermann-Josef Dusend und den Mundartpfleger Dieter Nehr.

Seinem Vortrag schlossen sich knapp drei Dutzend Ehrungen an. Den Vogel schossen dabei Wolfgang Hebben, Robert Mattheisen, Christian Fegers und Heinrich Schmitz ab: Sie gehören 50 Jahre der Further Schützenbruderschaft an.

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