Neuss Patient greift Ärzte an - Polizei schießt

Neuss · Ein Patient hat im Lukaskrankenhaus Mitarbeiter angegriffen und bedroht. Die alarmierte Polizei ließ den Trakt räumen und versuchte, den 33 Jahre alten Mann, einen Asylbwerber, zu überwältigen. Erst nach einem Schuss ins Bein konnte der Patient unter Kontrolle gebracht werden. Nach Angaben des Krankenhauses war der Mann von Anfang verhaltensauffällig.

Neuss: Polizei überwältigt Patient in Krankenhaus
5 Bilder

Neuss: Polizei überwältigt Patient in Krankenhaus

5 Bilder

Gegen 19.30 Uhr forderten am Mittwoch Mitarbeiter des Lukaskrankenhauses die Polizei an. Ein 33 Jahre alter Patient, der wegen einer ansteckenden Krankheit seit einigen Tagen dort zur Behandlung war, hatte eine Ärztin und Pflegepersonal angegriffen und bedroht, berichtet die Polizei. Nach Auskunft der Krankenhausmitarbeiter zeigte der Patient seit seiner Einlieferung ein äußerst aggressives Verhalten und psychische Auffälligkeiten.

Beim Eintreffen der ersten Streifenwagenbesatzung entkleidete sich der Mann vollkommen, sprach sehr laut in französischer Sprache und deutete mehrmals an, aus dem Fenster des im vierten Obergeschoss gelegenen Zimmers springen zu wollen. Alle Versuche, den Mann zu beruhigen schlugen fehl, berichtet die Polizei. Der 33-Jährige hatte Glasflaschen zerschlagen und drohte den Beamten damit bei jeder Annäherung. Zwischenzeitlich waren weitere Polizisten zur Unterstützung zum Krankenhaus entsandt worden.

Nachdem alle Patienten und das Pflegepersonal aus dem Bereich des Randalierers entfernt worden waren, versuchten die Polizisten den Mann zu überwältigen. Wegen der permanenten Bedrohung mit den gefährlichen Glassplittern sei dies nicht gelungen. Auch Reizgas habe nicht die gewünschte Wirkung gezeigt.

Schließlich sei der Patient bedrohlich auf die Ordnungshüter zugestürmt. Die Beamten gaben zwei Warnschüsse ab und danach einen gezielten Schuss in ein Bein, berichtet die Polizei. Davon getroffen, ging der Mann zu Boden. Er konnte gefesselt und an das medizinische Personal zur weiteren Behandlung übergeben werden. Lebensgefahr habe zu keinem Zeitpunkt bestanden. Nach Angaben von Professor Tobias Heintges, Ärztlicher Geschäftsführer, dauerte der ganze Vorfall rund eine Stunde.

Bei der Person handelt es sich um einen Asylbewerber aus Marokko, der vor der Krankenhausbehandlung seit dem 25. Oktober in einem Asylbewerberheim in Neuss untergebracht war. Der Mann wurde wegen einer ansteckenden Krankheit im Lukuskrankenhaus behandelt. "Der Mann war von Anfang an verhaltensauffällig. Wir hatten daher bereits über einer Verlegung in eine Spezialklinik nachgedacht", sagt Heintges.

Der Mann wurde in der Nacht operiert. Nun kommt er in eine Spezialklinik nach Süddeutschland. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf wurde kurz nach Einsatzende über den Sachverhalt informiert und führt die Ermittlungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort