Neuss Parkuhrenfreie Zone Neuss

Neuss · Still und heimlich ist in der Stadt ein Zeitalter zu Ende gegangen. Mit dem Abbau der letzten vier Parkuhren an der Krurstraße ist Neuss nun "parkuhrenfreie Zone". Dem Verschwinden des Groschen folgt mit dem Abstand von knapp zehn Jahren das "Groschengrab".

 Rainer Boschke hütet im Baubetriebshof die letzten Parkuhren.

Rainer Boschke hütet im Baubetriebshof die letzten Parkuhren.

Foto: A. Baum

Vorbei die Zeiten, in denen man sich nicht mit Zettelchen zu beschäftigen hatte, die heute in Automaten gelöst und — von außen bitte deutlich lesbar — hinter die Windschutzscheibe zu legen sind.

Vorbei die Zeiten, wo man mit einer Münze aus dem letzten Urlaub die robuste Apparatur lahmlegen und die Stadt um ihre Parkgroschen prellen konnte. Und nie wieder bietet sich mit dem Einzug der geldschrankgroßen Parkscheinautomaten die Gelegenheit, außerhalb der Turnhalle an einer Parkuhr den Bocksprung zu üben.

Oder doch? Im Betriebshof des Tiefbauamtes wurden die ausrangierten Uhren, die ja tatsächlich tickten, sichergestellt. Für eine hat Betriebshofleiter Guido van Boven die Anfrage eines Sammlers für ein privates Parkuhrenmuseum vorliegen, andere gibt die Stadt für 60 Euro an Liebhaber ab.

Oft seien das Leute, die auch einen Bezug zu alten Autos haben, hat van Boven beobachtet. Die stellen neben ihrem Oldtimer gerne ein solches Stück auf, dessen roter Winker im Sichtfenster zeigt, was leider Sache ist: "Abgelaufen". -nau

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort