Neuss Parkinson-Chef verdient 100.000 Euro pro Jahr

Neuss · Der Geschäftsführer der Neusser Parkinson-Vereinigung, Friedrich-Wilhelm Mehrhoff, hat sein Schweigen gebrochen. Ein Artikel im "Spiegel" hatte ihm unter Berufung auf ein "Schwarzbuch" vorgeworfen, ein Gehalt von 200.000 Euro im Jahr (brutto) zu beziehen.

 Friedrich-Wilhelm Mehrhoff, Geschäftsführer der Neusser Parkinson-Vereinigung.

Friedrich-Wilhelm Mehrhoff, Geschäftsführer der Neusser Parkinson-Vereinigung.

Foto: Andreas Woitschützke

"Diese Zahl ist völlig aus der Luft gegriffen. In meiner Funktion als Geschäftsführer der Deutschen Parkinson-Vereinigung — Bundesverband e.V. — empfange ich ein Gehalt von 4235,84 Euro monatlich." Unserer Zeitung liegt eine entsprechende eidesstattliche Erklärung des 54-Jährigen vor.

Diese Summe, so Magdalene Kaminski, Vorsitzende der Vereinigung, entspreche umgerechnet einem Brutto-Jahresgehalt von rund 100 000 Euro. "In ähnlicher Höhe liegt auch das Gehalt eines Schuldirektors. Das ist in dieser Größenordnung üblich und angemessen", sagte die Vorsitzende.

Sie sieht in den Vorwürfen gegenüber Mehrhoff eine "Schmutzkampagne" eines ehemaligen Mitglieds des Verbandes. "Wir vermuten, dass ,Schwarzbuch'-Autor Ulrich Rudolphs versucht hat, treue Spender und Sponsoren der Deutschen Parkinson Vereinigung massiv zu verunsichern und so für den eigenen Verband als Unterstützer zu gewinnen."

Auch andere in dem Bericht genannte Zahlen entsprächen nicht der Wahrheit. So betrügen die Personalkosten für die Geschäftsstelle 316 000 und nicht, wie vom "Spiegel" behauptet, 350.000 Euro. Davon, so Mehrhoff, würden zwei Vollzeit-, zwei 30-Stunden-Kräfte, vier Geringverdiener und eine Reinigungskraft bezahlt.

Die Vereinigung will nun eine Arbeitsgruppe einsetzen, die sich um mehr Transparenz bemühen soll.

(dhk)
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