Neuss Parkhäuser werden teurer

Neuss · In den von der Stadttochter betriebenen Parkhäusern sind die Tarife um zehn Cent erhöht worden. Abgerechnet wird nun nicht mehr im 30- sondern im 60-Minuten-Takt. Für die FDP ist die Umstellung nicht nachvollziehbar.

 Infos an den Kassenautomaten der Parkhäuser in der Neusser Innenstadt weisen auf die Rabattaktion der City-Parkgemeinschaft hin.

Infos an den Kassenautomaten der Parkhäuser in der Neusser Innenstadt weisen auf die Rabattaktion der City-Parkgemeinschaft hin.

Foto: Andreas Woitschützke

Für eine Stunde Parken zahlen Nutzer der Parkhäuser Rheintor, Niedertor, Rathausgarage und Tranktor seit gestern 1,50 Euro. Zuvor kostete das Parken in den von der Stadttochter City-Parkhaus bewirtschafteten Häusern 70 Cent für jede angefangene halbe Stunde. Schon dieser Tarif im 30-Minuten-Takt lag auf die Stunde gerechnet fast 30 Cent über dem Durchschnittspreis in vergleichbar großen Städten. City-Parkhaus-Geschäftsführer Peter Rebig begründet die Tariferhöhung mit "gestiegenen Bewirtschaftungskosten insbesondere für Sicherheit, Ordnung, Instandhaltung und die Aufrechterhaltung der Servicequalität".

Zuletzt waren im Frühjahr 2011 die Gebühren in den Parkhäusern der Neusser Innenstadt erhöht worden. Schon damals war von der CDU und allen voran der FDP Kritik geäußert worden: Den Händlern würde das schaden, warnten die Liberalen. Die Politiker gaben zu bedenken, dass im Rheinpark-Center die Kunden zwei Stunden kostenfrei parken dürfen – ein klarer Nachteil für den Einzelhandel in der Innenstadt.

Die erneute Gebührenerhöhung sorgt bei FDP-Fraktionschef Heinrich Köppen abermals für Kopfschütteln. "Das schadet der Wettbewerbssituation." Formalrechtlich sei der Schritt zwar nicht zu beanstanden, dennoch hätte sich Köppen gewünscht, dass die Politik, also der Rat, im Vorfeld darüber informiert worden wäre. Die von der City-Parkhaus GmbH aufgeführten Gründe seien für ihn nicht nachvollziehbar, sagt Köppen. Als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt sollte City-Parkhaus die Kosten konkreter und transparenter aufschlüsseln. "Das wäre anständig", meint der FDP-Politiker.

Rebig hingegen kann die Aufregung nicht nachvollziehen, und er weist auf die Rabattkooperation mit fast 100 Geschäften in der Innenstadt hin: Die Händler verteilen auf Nachfrage – und nach eigenem Ermessen – Couponmarken im Wert von 70 Cent an ihre Kunden. Die Rabattkarten können am Parkautomaten eingelöst werden. Der Handel übernimmt zwei Drittel der Kosten. Der Rest wird von der Stadt bezuschusst. Wer die Rabattmarken nutze, parke im besten Fall sogar kostenfrei im Parkhaus, erklärt Rebig.

Christoph Napp-Saarbourg, Vorsitzender der Händlergemeinschaft ZIN, unterstützt die Rabattaktion, sie müsse aber noch besser beworben werden. Für die Tariferhöhung habe er Verständnis. "Für Parkhaus-Betreiber gelten die gleichen wirtschaftlichen Faktoren wie für andere Unternehmen." Dauerhaft dürfe daraus aber kein Zuschussgeschäft werden.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort